Ich bin mit der Erwartung an Freier Kopf statt Mental Load gegangen, wirklich etwas Substanzielles zur mentalen Last in Partnerschaften zu lesen, und wurde leider enttäuscht. Stattdessen bekommt man größtenteils die üblichen Verdächtigen: Achtsamkeit, Pareto-Prinzip, Eisenhower-Matrix, Schulz von
Thun, „Nein sagen“, „Aufgaben abgeben“ und People-Pleasing stoppen. All das mag nützlich sein, aber es…mehrIch bin mit der Erwartung an Freier Kopf statt Mental Load gegangen, wirklich etwas Substanzielles zur mentalen Last in Partnerschaften zu lesen, und wurde leider enttäuscht. Stattdessen bekommt man größtenteils die üblichen Verdächtigen: Achtsamkeit, Pareto-Prinzip, Eisenhower-Matrix, Schulz von Thun, „Nein sagen“, „Aufgaben abgeben“ und People-Pleasing stoppen. All das mag nützlich sein, aber es ist eben nicht das Gleiche wie eine gründliche Auseinandersetzung mit Mental Load als Macht- und Verteilungsproblem.
Das Buch richtet sich offenbar vor allem an Mütter und liefert viele allgemein brauchbare Tipps zur Selbstorganisation und Stressreduktion. Wer einfache Tools, Mindset-Erinnerungen und Basics zur Priorisierung sucht, findet hier einiges zum Nachschlagen. Für mich war das aber nicht der Kern: Ich wollte wissen, wie Mental Load in Partnerschaften wirklich entsteht, wie man die Arbeit neu aushandelt, wie man Konflikte führt, wenn Aufgaben schlicht nicht fair verteilt sind. Dazu hätte ich gern tiefere Konzepte, Praxisbeispiele und Interventionen gelesen.
Stattdessen bleibt es oft bei simplen Lösungen: Delegieren, mal fünf gerade sein lassen, Wünsche äußern. Nett und ja, nötig aber eben zu kurz gedacht. Was passiert, wenn das Gegenüber nicht mitzieht? Wer managt dann das Nachmanagen? Wer trägt emotional die Mehrarbeit, obwohl formal Aufgaben „geteilt“ sind? Das sind Fragen, die in meinem Alltag relevant sind, und die beantwortet dieses Buch meiner Meinung nach nicht.
Fazit: Nützlich als Einstieg oder für Menschen, die noch keine Basisstrategien kennen. Wenn man aber eine tiefere, partnerschafts- und machtkritische Perspektive auf Mental Load erwartet, bleibt das Buch blass. Schade, denn das Thema hätte viel mehr verdient.