Die Untersuchung widmet sich der Darstellung des fremden Religiösen und analysiert, unter Berücksichtigung der Relationen zwischen der Topographie und der in ihr situierten Religionen und Rituale, die Semantisierungs-, Wertungs- und Reflexionsprozesse, über die in Handschriften und Frühdrucken das Verhältnis zwischen Fremdem und Eigenem unterschiedliche Akzente erfährt. Dabei zeigt sich erstens, dass je nach Entstehungskontext und Überlieferungsform die Textlogiken der einzelnen Versionen stark variieren, und zweitens, dass die Reisen bei weitem nicht so tolerant dem fremden Religiösen gegenüber sind, wie bisher von der Forschung angenommen wurde. Vielmehr setzen sie sich kritisch mit dem Glauben der Fremden und den Praktiken und Institutionen der eigenen Kirche auseinander.
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"[...] die Arbeit von Ch. Henss [stellt] einen ganz besonderen Glücksfall dar - werden hier doch nicht bloß die in der Einleitung formulierten zentralen Fragestellungen beispielhaft beantwortet und dies in einer (zumindest für den Rezensenten) angenehmen Form sowohl der Darstellung als auch der hierfür gewählten Sprache. Mehr noch wird mit den Verweisen auf und in die verschiedenen deutschsprachigen Versionen von de Mandevilles "Reisen" (etwa dann, wenn geradezu beiläfig auf die in den frühen Fassungen noch formulierte Kritik am eigenen Religiösen und deren weitgehende Unterdrückung im frühen Velser-Druck verwiesen wird) ein überragender Gesamtüberblick, der weit über die von der Vf.in gesteckten Ziele hinausreicht, geliefert."
Michael Knüppel in: Anthropos 114 (2019), 259-260








