Der 17jährige Freudenberg ist ein Einzelgänger, er ist voll von Gedanken und Poesie. Mit der Welt möchte er nicht reden, die Zunge am liebsten loswerden. Denn "ohne Zunge keine Sprache und ohne Sprache keine falschen Sätze und ohne falsche Sätze keine falschen Gedanken und Gefühle". Freudenberg hat
den tiefen Wunsch, ein Anderer zu sein. Er hat einen Zwilling im Geiste, den er nicht kennt, der in…mehrDer 17jährige Freudenberg ist ein Einzelgänger, er ist voll von Gedanken und Poesie. Mit der Welt möchte er nicht reden, die Zunge am liebsten loswerden. Denn "ohne Zunge keine Sprache und ohne Sprache keine falschen Sätze und ohne falsche Sätze keine falschen Gedanken und Gefühle". Freudenberg hat den tiefen Wunsch, ein Anderer zu sein. Er hat einen Zwilling im Geiste, den er nicht kennt, der in sein Leben einbricht und ihn nicht mehr verlässt.
Seinen Eltern entrückt, verbringt Freudenberg mit ihnen den Urlaub Międzydroje, an die polnische Ostsee. Er wandert durch die Stadt, beobachtet, genießt es, durch das nicht verstehen der Sprache, kein Teil zu sein, hindurchzugleiten, unbeachtet, vereinzelt.
Er wandert weiter, am Meer entlang, das immer rauher und roher wird. Er beobachtet die fiesen Möwen, die Wellen, die Steilküste, das Treibgut, sinniert über die Farben und trifft auf einen Jungen, seinem Zwilling am Strand. Marek, sein Ebenbild liegt da, leblos, wie ihm scheint. Freudenberg nimmt Mareks Kleidung und Portemonnaie und setzt seinen eigenen Tod in Szene.
Freudenberg flieht in den Wald und es folgt ein Trip, in dem verschwimmt, was im Außen und was im Innen passiert. Maja lockt ihn zu den Blaubeeren, begleitet, liebt ihn, flackert, verschwindet. Alte Damen pflücken, Murmeln. Er zeltet, er läuft und läuft und läuft. Freudenberg fährt Mofa, fährt, fährt, fährt, bis er im Garten der trauernden Eltern ist. Die Realitäten flirren, im Keller, bei den Blaubeeren, bei Maja, im Metallwerk, bei den Eltern, bei Marek, mit Marek, anstelle von Marek, der auch ein anderer sein wollte.
Der Sound von Freudenberg ist poetisch, dabei präsent, präzise, fast nüchtern, sezierend. Einige Passagen lesen sich wie ein Gedicht und doch ist der Plot stringent, fesselnd, einfach gut.