Jedem rate ich zum Einstieg über dieses Thema ein 50 Jahre altes, ewig junges Video anzuschauen: „Esther Vilar vs. Alice Schwarzer - February 6, 1975“. Schauen Sie sich die Variante mit den fast 900 Kommentaren an. Alice Schwarzer wurde argumentativ ausgekontert. Trotzdem hat sich ihre Form des
aggressiven Feminismus durchgesetzt. Nie habe ich verstanden warum und immer auf eine Gegenbewegung…mehrJedem rate ich zum Einstieg über dieses Thema ein 50 Jahre altes, ewig junges Video anzuschauen: „Esther Vilar vs. Alice Schwarzer - February 6, 1975“. Schauen Sie sich die Variante mit den fast 900 Kommentaren an. Alice Schwarzer wurde argumentativ ausgekontert. Trotzdem hat sich ihre Form des aggressiven Feminismus durchgesetzt. Nie habe ich verstanden warum und immer auf eine Gegenbewegung gehofft. Heute ist sie mit diesem Buch von Valentina Maceri endlich da.
Einer der Hauptgründe für dieses Buch wird auf Seite 20 beschrieben: „Anstatt Frauen und ihre Rolle in der Gesellschaft zu stärken, hat sich der Feminismus in eine Ideologie verwandelt, die Abhängigkeiten fördert, Männer pauschal als Feindbild zeichnet und individuelle Verantwortung untergräbt. Und vor allem: den gesellschaftlichen Druck auf Frauen UND Männer erhöht.“
Klares, normales Denken, weiblich gekonnt, die wenigen Sätze zu Beginn sind reinste Erholung, man merkt, Frau Maceri kann Dinge verständlich ausdrücken, auch komplizierte Sachverhalte enthüllen und ihr Wesen nachvollziehbar erklären.
Nach dem Vorwort steigen wir ein in ein Interview, das die Autorin mit Marcel Reif und seiner Frau, Prof. Dr. Marion Kiechle, geführt hat. Eine der ersten Fragen von Valentina Maceri an Herrn Reif: „Was dachtest Du, als wir zum ersten Mal gemeinsam auf Sendung waren?“ Antwort Marcel Reif: „Wenn sie so gut ist, wie sie hübsch ist … dann wird’s was.“
Marcel Reif dürfte einer der wenigen Männer sein, die sich so was getrauen und erlauben können. Alle anderen hätten Shitstorms ohne Ende nach einer solchen Aussage. Ja, ich, der Rezensent, bin diese Spiele leid, man kann nicht mehr ertragen, wie Männer wegen kleinsten Fehlern von einem hochaggressiven, ideologischen Feminismus an die Wand gedrückt werden. Und dass sich diese Bewegung in Dinge verrannt hat, die wirklich schmerzen.
Marcel Reif weiter: „Es gibt eine bewusst geschlechtlich-geprägte Auswahl, damit tust du der Sache keinen Gefallen. Frauen sollten die gleichen Chancen haben wie Männer. In jedem Beruf, auch im Fußball. Ich weigere mich nur, zwanghaft jede Position durch Frauen zu besetzen. Mittlerweile haben junge Männer nicht mehr die gleichen Chancen aufzusteigen.“
Ein Buch wie ein gekonnter Fallrückzieher, der eine übertriebenen Feminismus wieder in eine Balance bringt, ein Schuss oben in den kleinen Winkel feministisch-woker Übertreibung, ein Tor, das falsch verstandene Feministen zu Toren verwandelt. Endlich, ich hätte nicht gedacht, das noch erleben zu dürfen. Valentina, Marcel und Marion, ich erlaube mir diese Nähe, sollten das ganze Buch vorlesen, eine viel breitere Diskussion über dieses Thema eröffnen.