Angie ist clever, sie ist die titelgebende „Füchsin“ in Ken Bruens Kriminalroman (erschienen im Polar Verlag in der Übersetzung von Karen Witthuhn, mit einem Nachwort von Alf Mayer). Angie hat einen Plan. Florida, dort sich einen stinkreichen Typen angeln, das ist das Ziel ihrer Träume. Schmackhaft
hat ihr dies ihre ehemalige Zellengenossin gemacht. Aber um dort hinzukommen braucht sie Bares, und…mehrAngie ist clever, sie ist die titelgebende „Füchsin“ in Ken Bruens Kriminalroman (erschienen im Polar Verlag in der Übersetzung von Karen Witthuhn, mit einem Nachwort von Alf Mayer). Angie hat einen Plan. Florida, dort sich einen stinkreichen Typen angeln, das ist das Ziel ihrer Träume. Schmackhaft hat ihr dies ihre ehemalige Zellengenossin gemacht. Aber um dort hinzukommen braucht sie Bares, und zwar in größeren Mengen. Angie agiert zielorientiert und ist eine begnadete Manipulatorin. Und sie ist nicht nur außergewöhnlich schön, sondern auch absolut skrupellos. Um ihr Ziel zu erreichen, ist ihr jedes Mittel recht.
Da trifft es sich gut, dass sie Ray und Jimmy kennerlernt. Letzteres ist nicht das hellste Licht, aber Ray hat die im wahrsten Sinn des Wortes zündende Idee. Sprengstoffanschläge gepaart mit Erpressung, das sollte das nötige Geld in die Kasse bringen. Nur dumm, dass seine telefonisch gestellten Forderungen bei der Southeast London Police eingehen, der Einheit um DS Brant, bestens bekannt aus dem Vorgänger „Kaliber“ (der im Original aber nach der „Füchsin“ erschienen ist). Und mit denen sollte man sich besser nicht anlegen…
Gut und Böse, wer in diesen Kategorien denkt, wird von dem irischen Autor schnell eines Besseren belehrt. Seine Londoner Polizisten, sind Psychopathen, allen voran Detective Sergeant Brant, haben mit Recht und Gesetz so überhaupt nichts am Hut und unterscheiden sich von den Kriminellen nur durch Uniform und Dienstmarke. Sie machen sich ihre eigene Moral, leben ihre Vorurteile und die Gewalt aus, kennen keine Skrupel und füllen sich mit Vorliebe die eigenen Taschen.
Bruen schreibt hart und präzise, ist nicht zimperlich in der Wortwahl. Und diese Präzision lässt er auch seiner Story angedeihen, die er gradlinig angelegt hat und schnörkellos hämmernd in seiner flapsigen Sprache auf 173 Seiten durchpeitscht. Schwarzhumoriger Highspeed von Anfang bis Ende. Große Klasse!