Der Nachbar parkt schon wieder vor der Hofeinfahrt? Die Bahn meldet noch mehr Verspätung als sonst? Und der Winter ist auch nicht mehr das, was er mal war? Gründe zum Aufregen gibt es viele. Doch Vorsicht: Regelmäßiger Ärger kann aufs Herz schlagen! Wer leicht reizbar ist, hat Studien zufolge ein erhöhtes Risiko für einen Kreislaufstillstand. Wie Gefühle die Herzgesundheit beeinflussen, ist die zentrale Forschungsfrage eines noch recht neuen Fachgebiets: der Neurokardiologie. Neurowissenschaftler und Mediziner untersuchen dabei die so genannte Hirn-Herz-Achse, die auf einem komplexen Zusammenspiel von Nerven, Botenstoffen und Muskelzellen gründet. Damit beschäftigt sich auch das Titelthema dieser »Gehirn&Geist«-Ausgabe. Unser Autor Frank Luerweg erklärt darin, warum negative Emotionen wie Wut und Angst auf Dauer das Herz schädigen können. Die gute Nachricht: Den eigenen Blick auf Positives zu richten und optimistisch in die Zukunft zu blicken, soll das Herz sogar schützen. Und das könne man lernen - etwa durch spezielle psychologische Programme, die Gelassenheit fördern und helfen, aktiv gegen schädliche Gefühlsregungen vorzugehen. Daneben möchte ich auf einen Schwerpunkt in diesem Heft zu einem Thema hinweisen, das unvermeidlich Abscheu auslöst, aber trotzdem umso größerer Aufmerksamkeit bedarf: sexualisierte Gewalt. Im ersten der beiden Artikel geht es darum, wie falsche Annahmen und Klischees ungerechtfertigte Scham bei den Betroffenen erzeugen. Wie können sie lernen, ihre Schuldgefühle zu überwinden? Im ergänzenden Interview berichtet der Politikwissenschaftler Carlo Koos über den Einsatz von sexualisierter Gewalt als Kriegswaffe, einer erschreckend weit verbreiteten Praktik. Koos erforscht, welche Strategien die Opfer gegen die Stigmatisierung entwickeln.
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