Ein Glitsch im System …
… genau das erlebt Sadie – und ich muss sagen, mir hat es richtig gut gefallen, was ich hier gelesen habe.
Diese seltene neurologische Erkrankung war für mich völlig neu, und durch die Erklärungen der behandelnden Fachleute konnte ich sie gut nachvollziehen. Wirklich
gut gefallen hat mir die Psychologin Dr Nicole und ihre Unterstützung für Sadie.
Besonders…mehrEin Glitsch im System …
… genau das erlebt Sadie – und ich muss sagen, mir hat es richtig gut gefallen, was ich hier gelesen habe.
Diese seltene neurologische Erkrankung war für mich völlig neu, und durch die Erklärungen der behandelnden Fachleute konnte ich sie gut nachvollziehen. Wirklich gut gefallen hat mir die Psychologin Dr Nicole und ihre Unterstützung für Sadie.
Besonders eindrucksvoll fand ich, wie nachvollziehbar geschildert wurde, was es bedeutet, plötzlich keine Gesichter mehr erkennen zu können – vor allem, wenn man Portraitmalerin ist.
Sadie, die bereits früh ihre Mutter verlor, sich dann mit einer schwierigen Stiefmutter und deren fast schon feindseliger Tochter herumschlagen musste – und einem Vater, der sich emotional eher zurückzog (aus Selbstschutz) –, versucht trotz allem, ihren Weg zu gehen und will unbedingt dieses Wettbewerbsbild trotz Diagnose rechtzeitig vollenden und natürlich das Preisgeld gewinnen. Die Herausforderungen, die sie dabei aufgrund ihrer plötzlichen Einschränkungen bewältigen muss, waren wirklich fesselnd und einfühlsam beschrieben.
Gleichzeitig beginnt sie, sich selbst besser kennenzulernen. Was zuvor oberflächlich erschien – schließlich erkannte sie die Menschen auf den ersten Blick – wird nun zur bewussten Auseinandersetzung mit Charakter und Ausdruck.
Und dann sind da noch zwei Männer, die um ihre Aufmerksamkeit ringen: ein charmanter Tierarzt und ein geheimnisvoller Nachbar auf der Vespa. Dass Sadie beide nicht wirklich erkennt und niemandem von ihrer Diagnose erzählt und natürlich Hilfe ablehnt, sorgt für ein wunderbar chaotisches Durcheinander, das man beim Lesen einfach genießt.
Der aufmerksame Leser ahnt vielleicht schon etwas früher, worauf es hinausläuft, aber bis zum Happy End passiert noch so einiges.
Sadie verändert sich – innerlich und äußerlich. Sie wächst über sich hinaus und stellt sich Themen, die sie lange verdrängt hatte, auch in ihrer Familie. Zum Glück stehen ihr Sue, Mr und Mrs Kim – und natürlich ihr treuer Hund Peanut – zur Seite.
Manchmal braucht es wohl genau so einen „Glitsch im System“, wie Sadie es nennt, um sich selbst neu zu begegnen – mit mehr Achtsamkeit, mehr Mut und vor allem mehr Geduld mit sich selbst.
Mir hat dieses Buch wirklich gut gefallen. Bis auf eine bestimmte Figur (wer es liest, wird wissen, wen ich meine 😉) mochte ich alle sehr.
Das Bild, das Sadie am Ende malt – so unperfekt perfekt – hätte ich zu gern gesehen.
Ich empfehle dieses Buch sehr gern weiter: nicht nur wegen des schönen Happy Ends, sondern auch, weil es ein Thema behandelt, das unerwartet, lebensverändernd – und doch voller Hoffnung sein kann, weil das zentrale Thema etwas ist, das jedem von uns passieren kann.
Seid achtsam – mit euch selbst und eurem Umfeld
4*