"Ja, das Leben war wie ein Zug. (...) Einige Leute saßen von Anfang an mit drin, einige stiegen zu, andere wieder aus. Und manchmal, wenn man viel Glück hatte, verstellte das Schicksal eine Weiche, wodurch der Zug die Richtung änderte und vielleicht nach Cornwall fuhr, nach Hollywell ..."
Mich
hat mein Lesezug nun bereits das dritte Mal nach Hollywell geführt, und ich habe es wieder sehr…mehr"Ja, das Leben war wie ein Zug. (...) Einige Leute saßen von Anfang an mit drin, einige stiegen zu, andere wieder aus. Und manchmal, wenn man viel Glück hatte, verstellte das Schicksal eine Weiche, wodurch der Zug die Richtung änderte und vielleicht nach Cornwall fuhr, nach Hollywell ..."
Mich hat mein Lesezug nun bereits das dritte Mal nach Hollywell geführt, und ich habe es wieder sehr genossen! Die Geschichten rund um die kleine Ziegenfarm und ihre Bewohner berühren und unterhalten auf ganz besondere Weise.
In diesem Teil lernen wir Grace näher kennen. An ihrem Schicksal hatten wir zum Teil schon aus den vorigen Bänden Anteil. Ihr Mann ist nach einer Krebserkrankung letztendlich bei einer Operation verstorben, durch ärztliches Fehlverhalten. Seither hat sie mit Weißkitteln abgeschlossen. In London kommt sie nicht zur Ruhe, ihre kleine Tochter Charly ist ständig krank. Da kommt ihr die Einladung ihrer Freundinnen Ava und Tamy aus Hollywell Heaven gerade recht. Dennoch verlässt sie schweren Herzens das Haus, das sie mit Joe bewohnt hat, und besucht ihre Freundinnen. Dort lässt sie auch ihre Leidenschaft, das Stricken und Häkeln, wieder aufleben. Zu ihrem Leidwesen gibt es weit und breit keinen anständigen Laden, in dem man hochwertige Wolle bekommt.
Zur selben Zeit sucht auch Elliott etwas Erholung. Als Arzt ist er im Dauereinsatz, Doppelschichten, schwierige Fälle und Operationen, er möchte etwas runterkommen. Die Überraschung ist groß, als er ausgerechnet in Cornwall, so weit weg von London, wieder auf Grace trifft, die er zufällig bei einer Hochzeit kennengelernt hat. Von Anfang an ist da eine Anziehung zwischen den beiden. Doch eine alleinerziehende Mutter kommt für den wenig beziehungsfähigen Elliott doch nicht in Frage! Und auch Grace steckt in ihrer Trauer. Ein neuer Mann käme ihr wie ein Verrat an ihrem geliebten Joe vor.
Jennifer Wellen versteht es, Stimmung aufkommen zu lassen, ländliches Flair, Romantik. Aber auch ihr wichtige Themen wie Nachhaltigkeit und Tierschutz kommen immer wieder zum Vorschein und machen für mich den Unterschied zu anderen locker-leichten Liebesromanen.
Da ich ja schon zwei Kurzurlaube auf der Ziegenfarm Hollywell Heaven verbracht habe, sind mir auch die anderen Protagonisten ein Begriff und ich habe mich sehr über deren Entwicklung gefreut. Aber auch Quereinsteiger:innen können der Handlung problemlos folgen.
Doch nicht alles ist rosig in Cornwall. Grace bringt die kleine Charly in eine Spielgruppe, wo diese prompt immer wieder mit einem kleinen Mädchen aneinandergerät. Ausgerechnet deren Mutter ist auch schon mit Grace zusammengeprallt und der Konflikt der Mädchen spitzt sich dramatisch zu.
Doch nicht nur die Farm, auch deren Frauen sind etwas ganz besonderes. Sie beweisen einmal mehr, dass aus Feinden Freunde werden können und dass man mit Zusammenhalt alles meistern kann!
Die Geschichte ist abwechselnd aus der Perspektive von Elliott und Grace erzählt, etwas, was ich besonders gerne mag, da man dadurch besonders tief eintauchen kann.
Grace ist mir von Anfang an ans Herz gewachsen! Verletzlich und doch so stark kümmert sie sich um ihre kleine Tochter, hat nur ihr Bestes im Auge. Und auch Elliott, der gestresste Arzt, der in Cornwall Abstand gewinnt und wiederentdeckt, dass sein Beruf auch schöne Zeiten hat, ist durchwegs sympathisch.
Leider ist dies der Abschluss der Cornwall-Reihe - ich hätte gerne noch mehr davon gelesen!
Fazit: Wunderbarer Abschluss der Reihe rund um eine kleine Ziegenfarm in Cornwall und besondere Freundinnen!