Michelle Shocklee hat ein Buch geschrieben, das meiner Ansicht nach in jede Sprache der Welt übersetzt werden sollte, es ist ebenso wichtig wie eindringlich. Diesen Roman zu lesen, ist keine Qual, sondern ein riesiger Genuss, auch wenn es ein paar - ehrlich gesagt, sind es durchaus ein paar mehr -
Stellen gibt, an denen man ordentlich schlucken muss.
Doch das Thema: die Erfahrungen, die…mehrMichelle Shocklee hat ein Buch geschrieben, das meiner Ansicht nach in jede Sprache der Welt übersetzt werden sollte, es ist ebenso wichtig wie eindringlich. Diesen Roman zu lesen, ist keine Qual, sondern ein riesiger Genuss, auch wenn es ein paar - ehrlich gesagt, sind es durchaus ein paar mehr - Stellen gibt, an denen man ordentlich schlucken muss.
Doch das Thema: die Erfahrungen, die Geschichte der Sklaverei, die während der Regierungszeit von Rosevelt als Oral History erfasst wurde - ein Projekt, das von höchster Stelle, also vom Präsidenten selbst, in Auftrag gegeben wurde, lässt gar nichts anderes zu.
Rena: eine Tochter aus ehemals gutem Hause, deren Familie im Zuge des Bankencrashs 1929 alles verlor, hat sich als Reporterin ein eigenes Standbein geschaffen, doch diese Stelle in Zeiten der grassierenden Arbeitslosigkeit nach wenigen Jahren verloren. Sie erhält das Angebot, sich als Interviewerin von Zeitzeugen, an diesem Projekt zu beteiligen - in den Südstaaten eine große Sache, obwohl ihre Familie strikt dagegen ist.
Obwohl - es gibt eine Person, die sie nach Kräften unterstützt und das ist ihre Großmutter. Sie gibt ihr die Kraft, das ungemein erhebende, doch für Rena als Vertreterin der "Gegenseite" ebenso schockierende Erlebnis, nämlich die Befragung der 101 Jahre alten Sklavin Frankie, durchzuziehen. Frankie und Rena kommen sich sehr nahe und Rena erfährt, obwohl sie ja gewappnet ist, auch Unerwartetes.
Dieses Buch hat gerade jetzt, in Zeiten des Krieges, noch mehr an Relevanz gewonnen (wenn das überhaupt möglich ist) und ich wünsche ihm zahllose Leserinnen und Leser!