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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
© Perlentaucher Medien GmbH
"Die hervorragende Edition einer Auswahl aus den Tagebüchern Andersens, erarbeitet und übersetzt von Gisela Perlet, gestattet unter anderem den Nachvollzug dieser Reisen. Mehr noch: sie erlaubt die bemerkenswerte Lektüre eines interessanten Lebens und einer faszinierenden Zeit. (...)
Beherrschende Themen sind neben den Äußerlichkeiten damaliger Zeit Träume und Ängste, erstere stets akribisch niedergeschrieben, von daher eingangs die Anspielung auf eine psychoanalytische Lesart. Sie dürfte in Andersens Tagebüchern, die er zur Ver öffentlichung nicht vorgesehen hatte, reiches Material finden. Der interessierte Leser hingegen findet eine vorbildlich kommentierte Ausgabe mit Registern und einer Chronik des Lebens; er findet aber vor allem die Möglichkeit, Einblicke in eine Zeit zu gewinnen und einen großen Dichter jenseits seiner ästhetisch durchgearbeiteten Texte ausführlich kennen zu lernen." (Dresdner Kulturmagazin)
"Man darf also die Märchen Hans Christian Andersens als Klartext eines gequälten Lebens lesen, das von den Tagebüchern bis zur Unkenntnis normalisiert wird." (Michael Rutschky, Die Tageszeitung)
"Im Tagebuch wird deutlich, wie sehr das "hässliche Entlein" sich danach sehnte als "echter Sohn" zur Familie seines Förderers Jonas Collin zu gehören, und wie sehr es ihn verletzt hat, dass ausgerechnet die Collins ihn nie als den außergewöhnlichen Dichter anerkannten, der er war. So wird auch Andersens krankhafte Sucht nach Lob verständlicher, seine Freude über die herzliche Aufnahme, die er (der Schust erjunge!) an deutschen Fürstenhöfen fand, seine Wut über die schlechten Kritiken, mit denen seine Werke in Dänemark oft aufgenommen wurden.
Interessant sind Andersens Aufzeichnungen auch als Dokument ihrer Zeit: Mit seinem naiv-kindlichen und zugleich aufdringlichen Wesen gelang es ihm, viele wichtige Persönlichkeiten kennen zu lernen. Was sie über Kunst, Theater, Literatur sagten, wie sie reisten und lebten - auch das erfahren wir bei Andersen, der zwischen den Zeilen doch mehr als beabsichtigt von sich preisgegeben hat." (Diemut Roether, Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt)
"Über sechshundert Seiten aus den Tagebüchern, dazu ein ausführliches Nachwort von Gisela Perlet, die auch noch einen klugen und hilfreichen Stellenkommentar sowie ein sorgfältiges Personenregister beigefügt hat. Sein Umfang allein kann schon einen Eindruck verschaffen von der personifizierten Unstetigkeit Andersens. (...) Als Leser von Andersens Tagebüchern betritt man unweigerlich auch die hintersten Kammern s einer dichterischen Werkstatt." (Guido Graf, DeutschlandRadio)








