Im Jahr 2012 wurde bekannt, dass in einer Einrichtung der erzieherischen Jugendhilfe, der Haasenburg in Brandenburg, Kinder und Jugendliche auf einer gesetzlichen und damit legalen Grundlage des § 1631b BGB unmenschlichen Erziehungspraktiken ausgesetzt gewesen sind. Dies geschah mutmaßlich mit Wissen oder wenigstens durch tolerierendes Wegsehen vieler beteiligter staatlicher Stellen, insbesondere der zuweisenden Jugendämter aus dem gesamten Bundesgebiet, aber auch der zuständigen Heimaufsicht im Land Brandenburg.
Erst nachdem sich betroffene Jugendliche an die Medien wandten und vor allem die taz beharrlich über die Heime berichtete, wurden diese Praktiken Gegenstand einer Untersuchungskommission. Dies führte 2013 zur Schließung dieser Einrichtung durch die zuständige Ministerin im Land Brandenburg.
In der Fachwelt, aber auch in der weiteren Öffentlichkeit, wurden diese Vorgänge vielfach beschrieben und bewertet. Allerdings sind die Stimmen jener jungen Menschen, die diesen Praktiken ausgesetzt waren, bisher wenig gehört worden. Es wurde viel über, aber weniges von diesen Menschen selbst berichtet. Eine entsprechende Veröffentlichung ihrer Erfahrungen aus erster Hand fehlt. Es gibt bis heute kein Buch zur Haasenburg, obwohl es sich um den größten Jugendhilfeskandal seit der Wiedervereinigung handelt.
Mit dieser Publikation wollen die Autor*innen den Menschen selbst zu ihren Stimmen verhelfen. Hinter dieser Haltung steht unsere Erfahrung, dass die sogenannten Betroffenen immer wieder äußern, ihre Geschichte erzählen zu wollen, es aber bisher nicht dazu gekommen ist. Ihnen ist diese Arbeit verpflichtet.
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