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Goethe, Thomas Mann, Kafka - einer dieser Namen fällt immer, wenn die bedeutendsten Autoren deutscher Sprache genannt werden. Weltweite Würdigung fand Franz Kafka allerdings erst Mitte des 20. Jahrhunderts. Die Intensität seines Stils, der oft als bedrohend und unheimlich empfunden wird, führte zur Bildung des Wortes "kafkaesk". Der Schriftsteller verdiente seinen Lebensunterhalt als Versicherungsjurist in Prag. Mit seinen Werke wie Das Urteil, Die Verwandlung und Der Prozess schrieb er Literaturgeschichte.
Ein "Trümmerfeld"
Die Jahre von 1910 bis 1915 waren laut Reiner Stach die wichtigsten im Leben Kafkas, der 1924 mit 41 Jahren an Kehlkopftuberkulose starb. Stach legt ein klug geschriebenes, aufwendig und sorgfältig recherchiertes Buch über diese Zeit vor. Seine Bilanz überrascht: "Der Eindruck ist unabweislich, dass Kafka als Schriftsteller ein Trümmerfeld hinterlassen hat." Kafkas literarisches Erbe umfasst 40 vollendete Prosatexte, davon neun Erzählungen (u.a. In der Strafkolonie, Der Heizer, Erstes Leid), sowie etwa 3.400 Druckseiten Tagebuchaufzeichnungen und literarische Fragmente.
Seltenes Glück
Kafka stand praktisch immer unter großer Anspannung. Furcht vor dem Vater und dem ersten großen Krieg, Versagensangst beim Schreiben und in der Liebe, Alpträume und Panik wurden nur selten von hoffnungsvolleren Momenten abgelöst. Auch seine materielle Lage war selten gut. Erschütternd ist für den Biografen das Missverhältnis zwischen den lebenslangen, verzweifelten Anstrengungen, die Kafka auf Erfüllung in der Liebe verwandte, und dem "seltenen Glück, das niemals frei gegeben und niemals frei empfangen wurde". Was bleibt, ist das Werk. Und das ist, Fragment hin oder her, vielleicht das Eindringlichste, was die deutsche Literatur im 20. Jahrhundert hervorgebracht hat.
(Roland Große Holtforth, literaturtest.de)
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
© Perlentaucher Medien GmbH
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