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Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Die Leistung des Frankfurter Althistorikers Manfred Clauss ist es, so Rezensent Uwe Walter, ohne Wenn und Aber die Gottesverehrung der römischen Kaiser zu behaupten und empirisch zu belegen. Clauss streife dabei auch die herrschafts- und religionssoziologische Bedeutung dieses Kultus, die Instrumentalisierung als Herrschaftsmittel, wenn neben Natur- und traditionellen Gottheiten die jeweiligen Herrscher des Riesenreiches als Götter verehrt werden. Widersprechen will Walter jedoch dem Eindruck, die Götter seien ohne Verstand verehrt worden. Dies findet der Rezensent um so unwahrscheinlicher als die später aufbrechenden Dispute um Jesus von Nazareth in Rom doch "atemraubend subtil" geführt wurden. Der Preis, den Clauss für die Klarheit seiner Prämissen und Darstellung zahle, ist eine Ausblendung der Bedeutung, die die Vorstellung von Gott und Göttlichkeit für das politische System Roms hatten, urteilt Uwe Walter.

© Perlentaucher Medien GmbH
"Das umfassende Standardwerk zum Thema 'Kaiserkult' ist diese Untersuchung. Sie beschreibt die vielen Ausprägungen des Herrscherkultes und seine starke Verbreitung über kulturelle, Standes- und Berufs-Grenzen hinweg. Oft ist aus den Quellen nicht erkennbar (und auch nicht zu trennen), ob jemand religiös motiviert oder aus politischer Loyalität opfert. Wichtig ist die große Integrationskraft, die dieser gemenisame Kult für alle Bürger hatte, geeint in der gemeinsamen Erwartung an den 'soter', den Retter. M. Clauss untersucht Quellen auf das Verhältnis der Christen zum Kaiserkult hin und beschreibt ebenso das Weiterleben der paganen Kaiserverehrung weit in die Zeit der christlichen byzantinischen Zeit hinein!"
Welt und Umwelt der Bibel, Stuttgart, Nr. 3, 2002