Die Gestaltung des Buches ist wirklich gelungen. Ich mag die Farbkombination aus dem dunklen Grün und den goldenen Akzenten, die das Buch zu etwas Besonderem machen. Außerdem passt die Darstellung der Penrose-Treppen hervorragend zur philosophischen Betrachtung der Hölle im Buch.
Die Story fand
ich aus diesem Grund auch sehr spannend: Als der berühmte Professor Jacob Grimm bei einem Unfall…mehrDie Gestaltung des Buches ist wirklich gelungen. Ich mag die Farbkombination aus dem dunklen Grün und den goldenen Akzenten, die das Buch zu etwas Besonderem machen. Außerdem passt die Darstellung der Penrose-Treppen hervorragend zur philosophischen Betrachtung der Hölle im Buch.
Die Story fand ich aus diesem Grund auch sehr spannend: Als der berühmte Professor Jacob Grimm bei einem Unfall stirbt, schickt sich seine Doktorandin Alice Law an, ihn aus der Hölle zu retten, schließlich trägt möglicherweise ein bisschen Schuld seinem Tod. Außerdem ist ohne ihn als Vorsitzendem des Prüfungsausschusses ihr Abschluss in Gefahr, da kann man auch mal in die Hölle hinabsteigen. Doch ihr Erzrivale Peter Murdoch hat genau die gleiche Idee und plötzlich müssen sie zusammenhalten, um in der Hölle zu überleben. Denn diese ist ganz anders als erwartet und sie lernen mehr übereinander, als sie erwartet haben.
Ich fand die Idee, dass jemand „einfach so“ in die Hölle hinabsteigt und dort versucht, seinen Mentor extrem spannend und mochte die anderen Bücher von Rebecca F. Kuang richtig gerne, deswegen wollte ich auch dieses Buch unbedingt lesen. Leider konnte es mich nicht so richtig überzeugen. Das liegt auch ein bisschen am Schreibstil. Ich fand ihn zu Beginn noch recht spannend, weil er so anders war, selbst als ihre anderen Bücher und mich das gereizt hat. Allerdings fand ich es nach einer Weile wirklich anstrengend zu lesen, weil es immer wieder Rückgriffe auf verschiedene literarische Werke gab, die die Hölle beschreiben und es zum Teil vor allem eine Auseinandersetzung damit war, inwiefern die geschilderten Darstellungen der Hölle passen könnten oder nicht. Ich kenne ein paar der antiken Texte, aber natürlich nicht einmal im entferntesten alle, die angesprochen werden. Das ist nicht zwangsläufig notwendig, um die Überlegungen und Auseinandersetzungen zu verstehen, aber ich hatte dennoch manchmal ein bisschen das Gefühl, einen Insider-Witz nicht verstehen zu können.
Auch mit Alice und Peter hatte ich so ein bisschen meine Probleme. Ich habe einfach nicht verstanden, warum sie die Hälfte ihrer Lebenszeit (von der sie ja überhaupt nicht wissen, wie lang die ist) opfern, um ihren Professor aus der Hölle zu holen, zumal es sich anhört, als würde er dort durchaus hingehören. Ja, ich verstehe, wie belastend und frustrierend es sein muss, wenn man kurz vor dem Ende seiner Doktorarbeit noch seinen Prüfer wechseln muss und ein großer Teil seiner Arbeit von diesem abhängt. Allerdings sollte sich nicht das ganze Leben darum drehen. Ich verstehe komplett, dass das genau der Punkt ist, den dieses Buch zum Ausdruck bringen soll, dass der universitäre Betrieb, seine Arbeit und der Umgang mit den Menschen darin die Hölle sind, aber ich muss dafür auch einen gewissen Zugang zu den Figuren bekommen. Dies passiert hier wirklich langsam und selbst zum Ende hin hatte ich nicht das Gefühl, Alice wirklich zu kennen.
Die Story hätte von der Idee wirklich richtig gut sein können, der Abstieg in die Hölle, wo man die verschiedenen Höfe durchqueren und sich mit sich selbst auseinandersetzen muss, fand ich spannend. Aber leider hatte ich oft das Gefühl, mich in einer konstanten Wüste zu befinden, die nie endet. Dabei hat mich die Welt außerhalb der Hölle mit ihrer Magie, dem Studium und der Arbeit an der Universität durchaus begeistern können, aber das gleiche Gefühl konnte ich für die Hölle nicht aufbringen. Das fand ich ziemlich schade, weil sie nun mal einen großen Teil des Settings ausmacht, ich aber nie so richtig das Gefühl hatte, es richtig greifen zu können.
Alles in allem habe ich wahrscheinlich einfach mehr von der Geschichte erwartet, als sie liefern konnte. Hier steht vor allem die Aussage, wie schrecklich der universitäre Betrieb ist und ich verstehe das, finde diese Aussage sogar extrem wichtig, aber ich habe mehr Worldbuilding in der Hölle gebraucht, um es richtig greifen zu können. Zumal auch die Personen mich nicht komplett in die Geschichte haben ziehen können, weil ich vor allem mit Alice einfach Beziehung habe aufbauen können, sie blieb eher eine Idee, statt zu einer Person zu werden.