Der Roman “Kleine Wunder in der Mitternachtskonditorei” zeigt schon am gelungenen Hardcover, dass er im fernöstlichen Kulturkreis, in diesem Fall in Korea, spielt. Daher sollten sich die Lesenden hier weder auf eine nette Geschichte über Mehlspeisen und auch auf keine Love Story gefasst
machen.
Der Roman erzählt die Lebensgeschichte von vier Protagonisten, die alle Kunden in der Kondtorei…mehrDer Roman “Kleine Wunder in der Mitternachtskonditorei” zeigt schon am gelungenen Hardcover, dass er im fernöstlichen Kulturkreis, in diesem Fall in Korea, spielt. Daher sollten sich die Lesenden hier weder auf eine nette Geschichte über Mehlspeisen und auch auf keine Love Story gefasst machen.
Der Roman erzählt die Lebensgeschichte von vier Protagonisten, die alle Kunden in der Kondtorei Hwawoldang sind. Diese Konditorei hat Yeonhwa, eine junge, gebildete Frau, von ihrer Großmutter geerbt. Obwohl Yeonhwa seit ihrem zehnten Lebensjahr bei der Großmutter gelebt hat, weiß sie eigentlich nichts über diese Frau und über das Geschäft, das in einer Gegend liegt, in der es spuken soll. Obwohl die Großmutter hohe Schulden hinterlassen hat und in ihrem Testament verfügt hat, dass die Konditorei nur von zehn Uhr abends bis Mitternacht geöffnet sein darf, will Yeonhwa den Betrieb weiter führen
Das Buch erzählt vier Schicksale: Von einer Mutter, die alles tun möchte, damit ihre Tochter glücklich ist; von einer Künstlerin, die auf eine medizinische Behandlung verzichtet, damit ihre Freundin in einer Galerie ausstellen kann; von einem schüchternen Mann, der endlich eine Freundin gefunden hat und von einem kleinen Jungen, der mit einer Spielekonsole in die Konditorei kommt. So verschieden diese Schicksale sich auch anhören mögen, haben diese Figuren doch eine Gemeinsamkeit: Sie sind alle tot. Und die kleine Mitternachtskonditorei hat dabei eine ganz besondere Aufgabe.
“Kleine Wunder in der Mitternachtskonditorei” ist ein Buch, das die Lesenden mitnimmt in eine andere Kultur, in der Geld, Wohlstand und Essen eine gewichtige Rolle spielen. So bezieht sich das Buch immer wieder auf koreanische Spezialitäten, die die Konditorei Hwawoldang herstellt. Am Ende des Romans gibt es einen QR Code, der zu einem Video führt, wo man dieses Gebäck kennen lernen kann. Die Figuren der einzelnen Lebensgeschichten sind deutlich gezeichnet, die Lesenden können in ihre, für uns vielleicht etwas fremde, Kultur eintauchen, in der Respekt und Rücksichtnahme eine große Rolle spielen. Die geschilderten Leben der Protagonisten zeugen aber auch von großer Wärme, Zuneigung und Liebe.
Der Roman enthält magische und immer wieder auch spirituelle Abschnitte, beschäftigt sich mit der Wiedergeburt und damit, dass Verstorbene ihren Liebsten noch eine Nachricht zukommen lassen wollen. Eine wesentliche Rolle spielt dabei eine schwarze Katze, die, wie so viele andere Begebenheiten, bis zum Schluss geheimnisvoll bleibt.
Mein Fazit:
Als Rezensentin möchte ich betonen, dass ich leider weder von der koreanischen Kultur, Religion noch von den dortigen Speisen viel weiß, daher habe ich dieses Buch mit europäischen Augen betrachtet. ”Kleine Wunder in der Mitternachtskonditorei” ist ein leicht lesbares Buch, das durchaus Abwechslung und die Erzählung bewegender Schicksale bietet, aber auch viele Fragen offen lässt. Lesende, die gerne in diese teils magische, teils spirituelle fernöstlich Szenerie eintauchen, finden sicher hier einen gelungenen Roman vor und bekommen vielleicht sogar Lust, koreanisches Gebäck nachzukochen, denn dem Buch liegt eine schön gestaltete Rezeptkarte bei.