"Knäckeblut" ist der dritte Teil einer schwedischen Krimibuchreihe. Für mich war es allerdings der erste Band aus der Reihe, den ich gelesen habe.
Eine der Hauptrollen gehört hier Ina. Die Buchhändlerin ist aus Deutschland nach Schweden ausgewandert und lebt dort nun glücklich. Neben ihrem
Souvenirladen hat sie ein ganz besonderes Näschen für Kriminalfälle aller Art. Und so stößt sie auch in…mehr"Knäckeblut" ist der dritte Teil einer schwedischen Krimibuchreihe. Für mich war es allerdings der erste Band aus der Reihe, den ich gelesen habe.
Eine der Hauptrollen gehört hier Ina. Die Buchhändlerin ist aus Deutschland nach Schweden ausgewandert und lebt dort nun glücklich. Neben ihrem Souvenirladen hat sie ein ganz besonderes Näschen für Kriminalfälle aller Art. Und so stößt sie auch in diesem Band wieder auf die ein oder andere blutige Tatsache. Gemeinsam mit dem Freund ihrer Tochter, dem Polizisten Lars, beginnt sie im Fall eines toten Hundeführers zu ermitteln. Die Vorfälle häufen sich, keine Lösung scheint in Sicht. Als dann noch ihr Exmann in Schweden auftaucht, ist das Chaos perfekt.
Diesen dritten Band kann man tatsächlich gut lesen, ohne die Vorgänger zu kennen. Allerdings gab es schon die ein oder andere Stelle, an der ich mir gewünscht hätte, dass ich Band 1 & 2 schon gelesen hätte. Denn es kommen durchaus einige Personen vor, die ich dann eben schon gekannt hätte. So waren alle neu für mich und dadurch waren es echt einige auf einmal. Ich musste mich dann erst etwas sortieren, aber nachdem das passiert war, war ich richtig gut im Buch drin.
Was mir besonders gut gefallen hat, war die cozy Stimmung in dem Buch. Es ist so wunderbar winterlich, teils weihnachtlich, dass ich mich einfach nur wohlgefühlt habe. Und das obwohl wir es hier mit einem Krimi und Todesfällen zu tun haben. Die Umgebung wird so schön beschrieben, dass ich sofort den Wunsch entwickelt habe, selbst mal einen Winter in Schweden zu verbringen. Das kleine Dorf, die Dorfgemeinschaft, der Kunsthandwerkermarkt All das wird ganz wundervoll beschrieben.
Die Charaktere sind eigentlich auch ganz gut beschrieben. Alle haben so ihre Macken und Eigenheiten, was dazu führte, dass ich doch das ein oder andere Mal den Kopf geschüttelt habe. Gerade Lars kommt als Polizist nicht immer so gut weg. Allerdings mochte ich die Charaktere im Großen und Ganzen schon sehr gerne und fand sie einfach passend für die Handlung.
Ebenfalls sehr gerne mochte ich es, dass vor jedem zweiten Kapitel ein Wort bzw. eine Redewendung aus dem Schwedischen ins Deutsche übersetzt wurde. Das war zum einen interessant. Zum anderen habe ich aber auch festgestellt, dass die Schweden so viele wunderbare Redewendungen habe, die wir eigentlich auch ganz gut gebrauchen könnten.
Ich bin beim Lesen tatsächlich wahnsinnig gut voran gekommen. Die wunderschöne Umgebung und der tolle Schreibstil haben mir das sehr leicht gemacht. Zudem ist die Geschichte nicht nur cozy, sondern auch spannend und unterhaltsam. Natürlich wollte ich wissen, was es mit den Todesfällen auf sich hat. Blutig ist die Geschichte dabei nur sehr selten. Hier steht eher die Mischung aus cozy und crime im Vordergrund.
Und nun kommen wir zu meinen beiden größten Schmerzpunkten, die das Buch bei der Bewertung leider 1,5 Sterne kosten. Zum einen fand ich das Ende ziemlich enttäuschend. Das war schon mindestens 50 Seiten im Voraus klar und hat mich irgendwie gar nicht mehr überrascht. Ich hatte überhaupt keinen AHA-Moment und zudem das Gefühl, dass das Ende plötzlich sehr schnell herbei geführt werden sollte und dabei die Logik etwas außer Acht gelassen hat.
Und damit bin ich auch bei dem Punkt angelangt, der mich mit Abstand am meisten an dem Buch gestört, ja teilweise sogar geärgert hat. Es gibt tatsächlich mehrere Logikfehler in der Geschichte. Nein, nicht nur einen, es sind tatsächlich mehrere. Und die sind so gravierend, dass sie extrem auffallen und zudem dazu geführt haben, dass ich als Leserin mich selbst hinterfragt und überlegt habe, ob ich nicht aufmerksam genug gelesen habe. Zum Glück habe ich das Buch in einer Leserunde mit mehreren Leuten gelesen, denn da ist es nämlich allen aufgefallen und ich habe gemerkt, dass ich leider gar nichts überlesen habe. Da werden Handlungsstränge einfach fallen gelassen, da wird ein Handlungsstrang auf der einen Seite so erzählt und 10 Seiten später ganz anders. Gerade in Bezug auf einen Mord werden einfach Tatsachen vertauscht, was in dem Fall einfach gar nicht geht. Das ist wirklich unfassbar schade und ich frage mich ehrlich wie das passieren konnte.
Das Buch ist eigentlich wirklich gut und wäre ohne diese Logikfehler mindestens ein solides 4, wenn nicht sogar 4,5 Sterne Buch geworden. Es hat mich so gut unterhalten, mich so schnell durch die Seiten und mit den Protagonisten mitfiebern lassen. Aber gerade die Logikfehler zerstören einen großen Teil meiner Begeisterung und das tut mir für den Autor irgendwie auch Leid.
Trotzdem werde ich wohl den ersten beiden Bände eine Chance geben, da ich unbedingt in das kleine Dorf zurückkehren möchte und gehört habe, dass es in den beiden Büchern diese Fehler nicht gibt.