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Autorenporträt
Louis-Ferdinand Céline (eigentlich Louis-Ferdinand Destouches), geboren 1894 in Courbevoie, meldete sich freiwillig zum Ersten Weltkrieg und wurde verwundet, studierte Medizin, war Armenarzt in einer Pariser Vorstadt, bevor er als Romancier und Essayist bekannt wurde, u.¿a. mit Reise ans Ende der Nacht und Tod auf Raten. Umstritten wegen antisemitischer Pamphlete, floh er gegen Ende des Zweiten Weltkrieges nach Dänemark und wurde in Abwesenheit wegen Kollaboration verurteilt, später begnadigt. Céline starb 1961 in Meudon. Hinrich Schmidt-Henkel, geboren 1959, lebt in Berlin. Er übersetzt u.a. auch Jean Echenoz, Édouard Louis, Jon Fosse, Tomas Espedal und Tarjei Vesaas. Ausgezeichnet wurde er z. B. mit dem Jane Scatcherd-Preis, dem Paul-Celan-Preis des Deutschen Literaturfonds und dem Straelener Übersetzerpreis der Kunststiftung NRW (zusammen mit Frank Heibert).
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
In einer perfekten Edition, so Martin Oehlen, liegt dieser im Nachlass Louis-Ferdinand Célines gefundene Roman hier vor, freut sich Rezensent Martin Oehlen. Das Vorwort Niklas Benders zeichnet, lernen wir, die Überlieferungsgeschichte dieses ursprünglich wohl 1934 verfassten Textes nach und verweist außerdem sowohl auf Célines literarisches Können als auch auf den Antisemitismus des Nazi-Sympathisanten. In dem Roman steht allerdings, so Oehlen, klar der Schrecken des Krieges im Zentrum, der sich in eine allgemeine Verrohung aller Weltwahrnehmung sowie in eine konstitutive Unruhe übersetzt. Die von Hinrich Schmidt-Henkel verantwortete Übersetzung bringt laut Rezensent die Derbheit der Sprache Célines perfekt zum Ausdruck.
Céline, der Schriftsteller, der auch Arzt ist, schreibt über die Sepsis des Lebens. Der Roman «Krieg» ist der literarische Ernstfall dieser Weltsicht. Wer Céline gelesen hat, der weiß, dass sich das menschlich Böse nicht durch Triggerwarnungen aus der Welt schaffen lässt. Paul Jandl Neue Zürcher Zeitung 20230925
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