Dies ist nun der zweite Teil der Reihe "Die Schwestern von Waldfriede". Eine Buchreihe ganz nach meinem Geschmack.
Die Autorin vermischt mit diesen Büchern ganz geschickt die reale Geschichte des Krankenhauses Waldfriede mit fiktiven Geschichten. Einige der handelnden Personen hat es tatsächlich
in Waldfriede gegeben, das belegt die Chronik des Krankenhauses. Bei einigen gab es nur einen Namen…mehrDies ist nun der zweite Teil der Reihe "Die Schwestern von Waldfriede". Eine Buchreihe ganz nach meinem Geschmack.
Die Autorin vermischt mit diesen Büchern ganz geschickt die reale Geschichte des Krankenhauses Waldfriede mit fiktiven Geschichten. Einige der handelnden Personen hat es tatsächlich in Waldfriede gegeben, das belegt die Chronik des Krankenhauses. Bei einigen gab es nur einen Namen und die Autorin wob um diesen eine Geschichte, wie sie hätte passiert sein können. Sie hält sich hierbei an geschichtliche Fakten und kreiert so ein Bild der damaligen Zeit, das Geschichte greifbar und real macht. So etwas liebe ich, denn durch Romane dieser Art lerne ich mehr als im Geschichtsunterricht früher in der Schule!
Ich fand den ersten Teil der Reihe sehr gelungen, jedoch wurde er mir auf den letzten Metern etwas lang. Die Sorge, dass es mir mit diesem Teil ebenfalls so ergehen könnte, war deshalb gleich da, bestätigte sich jedoch nicht. Das Buch ist für mich von der ersten bis zur letzten Seite mehr als gelungen! Ich habe das Lesen sehr genossen, auch wenn die Zeit, in dem dieser Teil spielt, alles andere als schön war. Auch an Waldfriede geht der Umbruch der Vorkriegszeit nicht spurlos vorbei. Die Zeiten werden düster, viele Menschen spüren die Bedrohung deutlich und werden offiziell zu politischen Feinden.
Ich finde die Ausarbeitung der Charaktere sehr gelungen und die Art, wie sie miteinander agieren. Es sind die kleinen Feinheiten, die das Bild lebendig machen. Man kann sich zum Beispiel sehr gut vorstellen, wie die Charaktere sich bewegen, wie sie gestikulieren, wie sie schauen, wie sie Gesagtes meinen und in welchem Ton sie sprechen. Die Seiten sind voller feiner Details, die Kapitel vollständig und rund. Wenn man mit Zeitsprüngen arbeitet, kann es schnell passieren, dass die Tiefe der Geschichte verloren geht, was hier jedoch nicht passiert. Passiert ein Zeitsprung von Monaten oder einigen Jahren, greift die Autorin auf, was in der vergangenen Zeit passiert ist, aber lässt die Erzählungen nicht passiv wirken.
Was ich ebenfalls sehr positiv bewerte, ist, dass die Handlung facettenreich ist, da einige Charaktere sich durch die politischen Umbrüche ebenfalls verändern. Ich finde das ziemlich interessant und passend. "Braunhemden" werden bei manchen Krankenschwestern verharmlost und als sehr sympathisch beschrieben, weil sie nicht sehen, welche Konsequenzen die Politik der damaligen Zeit haben wird. Das nur einmal als Beispiel.
Alles in allem ein toller Roman, den ich bereits im Verwandten- und Bekanntenkreis weiterempfohlen habe. Ich freue mich schon sehr auf den dritten Teil der Reihe!