Ein Wien-Krimi, der nachhallt
Für mich ist das ein Thriller, der mehr bietet als Blut und Spannung. Er stellt Fragen, die man auch nach dem Lesen nicht schnell vergisst.
Schon das Cover hat mich sofort gefesselt. Da ist die einsame Parkbank, die rote Rose, das Blutrot, das sich gegen das
Schwarz-Weiß des Hintergrunds abhebt. Es wirkt gleichzeitig poetisch und bedrohlich und genau diese Mischung…mehrEin Wien-Krimi, der nachhallt
Für mich ist das ein Thriller, der mehr bietet als Blut und Spannung. Er stellt Fragen, die man auch nach dem Lesen nicht schnell vergisst.
Schon das Cover hat mich sofort gefesselt. Da ist die einsame Parkbank, die rote Rose, das Blutrot, das sich gegen das Schwarz-Weiß des Hintergrunds abhebt. Es wirkt gleichzeitig poetisch und bedrohlich und genau diese Mischung spiegelt die Atmosphäre des Romans perfekt wider. „Lilly Red Corvette“ hat mich von der ersten Seite an gepackt. Die Idee einer Serienkillerin, die Männer tötet, die Frauen Gewalt angetan haben, klingt provokant und der Autor macht daraus einen Thriller, der nicht nur spannend, sondern auch moralisch herausfordernd ist. Lilly Martens ist keine simple Rächerin, sondern eine komplexe Figur, die man gleichzeitig verstehen und fürchten kann. Genau das macht sie so unvergesslich. Auch Chefinspektorin Betty-Tulli Navratil hat mich beeindruckt. Ihr innerer Konflikt zwischen Pflicht, Gerechtigkeit und persönlicher Verletzlichkeit verleiht der Geschichte Tiefe. Besonders gelungen fand ich, wie der Roman zeigt, wie dünn die Grenze zwischen Opfer, Täter, Schuld und Verlangen sein kann. Der Wiener Schmäh, der schwarze Humor und die manchmal bissige Gesellschaftskritik geben dem Krimi eine besondere Handschrift. Es ist ein düsteres Buch, aber nicht hoffnungslos, sondern eher ein Spiegel für Themen, über die viel zu oft geschwiegen wird. Und genau das macht ihn zu einem echten Highlight.