Im Sachbuch „Lob der Macht“ wird das Thema „Macht“ in all seinen Erscheinungsformen informativ, höchst aktuell und allgemeinverständlich betrachtet.
Der Autor Rainer Hank, Jahrgang 1953, ist ein vielfach ausgezeichneter Wirtschaftsjournalist und bei der FAS tätig. Als solcher kennt er sich
vortrefflich im ökonomisch-politischen Bereich aus, was die vorliegende Studie eindrücklich belegt, indem…mehrIm Sachbuch „Lob der Macht“ wird das Thema „Macht“ in all seinen Erscheinungsformen informativ, höchst aktuell und allgemeinverständlich betrachtet.
Der Autor Rainer Hank, Jahrgang 1953, ist ein vielfach ausgezeichneter Wirtschaftsjournalist und bei der FAS tätig. Als solcher kennt er sich vortrefflich im ökonomisch-politischen Bereich aus, was die vorliegende Studie eindrücklich belegt, indem nicht nur ausführlich auf das autoritäre Machtverständnis des amerikanischen Präsidenten Donald Trump eingegangen wird, sondern auch auf die Eurofinanzkrise und deren Folgen sowie auf gescheiterte deutsche Topmanager (Martin Winterkorn, Thomas Middelhoff und Peter Löscher). Auch der Bereich Machtinszenierung wird spannend untersucht, indem die Inauguration von Kaiser Karl IV. mit der Amtseinführung von Donald Trump verglichen wird.
Die bekannte These - Macht macht sexy und korrumpierbar- ist nicht neu und hat in all den Jahren nicht an Bedeutung bzw. Wahrheit eingebüßt; schaut man sich beispielsweise Politiker bzw. führende Wirtschaftsgrößen an. Zudem sei Macht alles andere als statisch, sondern befeuere das Verlangen nach noch mehr Macht. Wenn Macht dann auch noch mit Empathie daherkomme, sei ihre Verführungskunst nahezu grenzenlos, so Hank. Ein Paradebeispiel für diesen Effekt ist die Wahl von Martin Schulz zum SPD-Parteichef und -Kanzlerkandidaten im Juni dieses Jahres.
Doch Hank denkt noch weiter. So setzt er sich kritisch mit den monotheistischen Religionen, Judentum, Christentum und Islam, auseinander. Denn hier bildet nur ein Gott das Machtmonopol und kann sich bei der Machtausübung nahezu alles erlauben.
Eigentum und Geld geben in kapitalistischen Systemen den Ton an. Allein der Wettbewerb vermöge hier einen Riegel vorzuschieben und die Macht nicht ausufern zu lassen, so der Autor. Zudem wird die Macht von Big Data und der Datenkrake Google kurz angeschnitten – m. E. eine mehr als fragwürdige Entwicklung.
Trotz allem muss ich Hank zustimmen, wenn er sagt, dass „[e]ine Welt ohne Macht (eine) arme Welt (wäre).“ Denn Fortschritt, Innovationen, Wohlstand erwachsen nun einmal aus Macht bzw. aus Macht einer oder mehrerer mächtigen Personen und deren Ideen.
Mein persönliches Highlight waren die Ausführungen zu literarischen Werken von Thomas Morus (Utopia) und Yuval Noah Harari (Homo Deus), die Rainer Hanke an passender Stelle in den Fließtext eingebunden hat.
FAZIT
Ein gelungenes, kurzweiliges Buch über Macht in der heutigen Zeit.