Worauf gründet die amerikanische Zivilisation? Auf Bier! Kein Präriestädtchen ohne Saloon, Bier schweißt die Gesellschaft zusammen und ist auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. In Milwaukee gibt es die größte Ansammlung von Brauereien der USA, ja sogar die größte Brauerei der Welt steht hier und
ausgerechnet jetzt sind die Arbeiter seit Wochen im Streik. Die Saloons laufen im ganzen Land…mehrWorauf gründet die amerikanische Zivilisation? Auf Bier! Kein Präriestädtchen ohne Saloon, Bier schweißt die Gesellschaft zusammen und ist auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. In Milwaukee gibt es die größte Ansammlung von Brauereien der USA, ja sogar die größte Brauerei der Welt steht hier und ausgerechnet jetzt sind die Arbeiter seit Wochen im Streik. Die Saloons laufen im ganzen Land trocken, mit fürchterlichen Entzugserscheinungen für die an steten Nachschub gewöhnten Kunden. Da kann nur einer helfen, der neuerdings rauchentwöhnte Cowboy mit dem schnellen Schießeisen. Lucky Luke soll zwischen Arbeitern und Brauereibesitzer Martz vermitteln, aber die Fronten sind verhärtet. Erst als die Daltons als Streikbrecher in Martz Fabrik eingesetzt werden, kommt unerwartet Bewegung in die Sache.
„Letzte Runde für die Daltons“ spielt mit dem Klischee der deutschen Immigranten in den USA und nimmt liebevoll Eigenarten und auch historische Personen auf die Schippe. Sei es die deutsche Obrigkeitshörigkeit, der Hang zu sozialistischem Gedankengut und deftigem Essen, der sprichwörtliche Fleiß oder die Liebe zu den Farben Schwarz, Rot und Gold: Jul und Achdé haben ihre originelle Geschichte mit so viel Liebe zum Detail gestrickt, dass das Lesen richtig Spaß macht. Und die Gags zünden! Nicht nur das, sondern man lernt auch noch ordentlich was dazu. Eine ganze Reihe bekannter Persönlichkeiten oder heute noch berühmter Marken haben deutsche Wurzeln und das endet zum Glück nicht bei Donald Trump. Dass Achdé den Morris-Stil mittlerweile dermaßen perfekt drauf hat, dass man ihn vom Meister kaum noch unterscheiden kann, hat sich ja rumgesprochen, aber auch die Ideen von Texter Jul reichen an die besten Lucky-Luke-Zeiten heran. Das Team hat sich wirklich eingespielt und während der Generationenübergang bei Comic-Reihen nicht überall geglückt ist, würde ich das bei Achdé/Jul bedenkenlos unterschreiben. Flott erzählt, wirklich originell ausgedacht, super recherchiert und perfekt ins Bild gesetzt. Das war sicher noch lange nicht die letzte Runde.
(Der Comic wurde mir vom Verlag kostenfrei zur Verfügung gestellt. Auf meine Rezension wurde kein Einfluss genommen, der Inhalt stellt meine persönliche Meinung dar.)