Die Studie zeichnet die Staatsvorstellungen der Beamtenschaft ebenso nach wie die Regierungstechniken des ministeriellen Apparates und die internationalen Resonanzräume der Haushaltspolitik. Über den historischen Moment von 1933 hinweg blieb das Reichsfinanzministerium überraschend stabil, zugleich getrieben von Erwartungen an entschlossene politische Führung. Die Beamtenschaft des Ressorts erlebte verschiedene Aggregatszustände der Ausnahmeherrschaft und trug ihrerseits dazu bei, die Spielräume staatlicher Ermächtigung immer wieder auszudehnen, bis in den neuerlichen Kriegszustand und die nationalsozialistische Vernichtungspolitik.
Die Autorin zeigt mit diesem Buch, dass die technokratische Praxis von Staatsverwaltungen als eminent politische Dimension einer Geschichte des Regierens zu verstehen ist.
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