Frieden auf dem Land finden
Das vorliegende Buch wird in der Ankündigung „ein Roman, der einfach nur guttut“ genannt, und das ist wohl so. Für Marie, die nicht nur vor der Pariser Gesellschaft auf der Flucht ist, ziemlich planlos und überhastet übrigens, tun sich im Handumdrehen wunderbare
Lösungen auf. Ein offenes Ohr, eine Unterkunft, freundliche Menschen und Tiere, eine wohltuende Umgebung…mehrFrieden auf dem Land finden
Das vorliegende Buch wird in der Ankündigung „ein Roman, der einfach nur guttut“ genannt, und das ist wohl so. Für Marie, die nicht nur vor der Pariser Gesellschaft auf der Flucht ist, ziemlich planlos und überhastet übrigens, tun sich im Handumdrehen wunderbare Lösungen auf. Ein offenes Ohr, eine Unterkunft, freundliche Menschen und Tiere, eine wohltuende Umgebung und so weiter. Schön für sie, aber im wirklichen Leben wohl ziemlich unwahrscheinlich, dass sich alles so glatt fügt.
Drum konnte ich mich im ersten Drittel nicht mit diesem Werk anfreunden. Auch muss ich den derzeitigen Trend vieler Autoren feststellen, über Buchhandlungen, Bibliotheken und Bücherdörfer zu schreiben. Sicher, die sind ihre schöpferischen und notwendigen kommerziellen Habitate, das ist soweit verständlich. Aber das ergibt keine originelle Thematik. Schade!
Der Erzählfluß läuft munter dahin, fröhlich, bunt und friedlich, die Charaktere sind lebendig gezeichnet, das Land bilderreich geschildert. Durch die Ankunft und den Aufenthalt der jungen Marie ändert sich im Dorf vieles zum Guten, und es weicht auf, was bisher unter hartem Holz verborgen war. Seelenruhe breitet sich vielfach aus, genau das, was aktuell jetzt im Advent angestrebt werden soll.
Doch, dieser Text kann den Leser durchaus dazu beeinflussen, achtsamer zu leben und das allgemein herrschende Streben nach immer mehr Geschwindigkeit und noch höherer Leistung für sich selbst zu drosseln. Deshalb dürfte „Mathilde und Marie“ für viele Leser genau die richtige Lektüre und Anregung für das eigene Leben sein, aber für mich fehlt es an Spannung, Drive und Überraschungen. Das meiste ist vorhersehbar. Gern empfehle ich es für gelegentlich am Kachelofen darin zu schmökern, mein Lieblingsbuch wird es jedoch nicht. Drum leider nur drei Sterne.