"Eigentlich sollte eine Schweigeflicht für Buchhändler eingeführt werden, denn was die Buchauswahl manchmal über einen Menschen aussagt, sollte nicht herumerzählt werden." (S. 176)
"Meine wundervolle Buchhandlung" liest sich, als würde man mit einer guten Freundin, die zufällig in einer
Buchhandlung arbeitet, gemütlich beim Kaffeeplausch zusammensitzen und eben dieser Freundin beim Erzählen…mehr"Eigentlich sollte eine Schweigeflicht für Buchhändler eingeführt werden, denn was die Buchauswahl manchmal über einen Menschen aussagt, sollte nicht herumerzählt werden." (S. 176)
"Meine wundervolle Buchhandlung" liest sich, als würde man mit einer guten Freundin, die zufällig in einer Buchhandlung arbeitet, gemütlich beim Kaffeeplausch zusammensitzen und eben dieser Freundin beim Erzählen zuhören. Denn genau das ist es im Prinzip, was Petra Hartlieb hier tut: sie erzählt aus ihrem Leben als Buchhändlerin.
Das war sie nicht immer. Sie und ihre Familie kauften kurzerhand eine Buchhandlung in Wien und mussten sich von einem Tag auf den anderen mit den neuen Bedingungen, Anforderungen und vor allem Katastrophen anfreunden. Von der ersten Seite an kann man nun aus dem Munde von jemandem, der sich auskennt, erfahren, was es heißt, in einer Buchhandlung zu arbeiten. Dabei nimmt Frau Hartlieb kein Blatt vor den Mund; sie lässt die unschönen Seiten der Arbeit ebenso durchscheinen wie die angenehmen freudigen Momente; sie beschreibt kuriose Momente, kauzige und eigenwillige Käufer, und erklärt, dass der Umstand, Bücher zu lieben, nicht unbedingt gleichbedeutend ist und einhergeht mit dem Ziel, auch mit Büchern zu arbeiten.
In diesem Bericht werden vielmehr sowohl die Romantiker als auch die Skeptiker bedient. Die Romantiker, die Bücher-Liebenden, die denken, es gäbe keinen schöneren Job als den eines Buchhändlers, werden eines Besseren belehrt. Die Skeptiker, die meinen, die Bücherbranche hätte keine Zukunft und Buchhandlungen wären ohnehin vom Aussterben bedroht, bekommen aufgezeigt, dass es so nicht sein muss.
Mir haben die Schilderungen von Frau Hartlieb gut gefallen, weil sie ehrlich sind, sowohl die Sonnen- als auch Schattenseiten des Berufs beleuchten und weil sie dennoch unterhaltsam sind und Frau Hartlieb trotz des beschriebenen Stresses ihres Jobs ihren Humor scheinbar nicht verloren hat.
Ein kleiner Kritikpunkt geht jedoch an den Preis des Buches: für so ein schmales Büchlein von gerade mal 209 Seiten 18,00 Euro zu verlangen finde ich nicht nachvollziehbar und auch recht unangemessen, selbst wenn es sich um ein gebundenes Buch handelt...