Wien in den 1920er Jahren klang einfach zu verlockend, um an dem Buch vorbei zu gehen. Schon nach den ersten Seiten war ich mitten in dieser besonderen Atmosphäre, dem frühen Film, den Schauspielerinnen in opulenten Kostümen, den Technikkabeln, die sich durch improvisierte Kulissen schlängeln, und
dem unverwechselbaren Wiener Schmäh, der in jedem Dialog mitschwingt.
Während im Schönbrunner…mehrWien in den 1920er Jahren klang einfach zu verlockend, um an dem Buch vorbei zu gehen. Schon nach den ersten Seiten war ich mitten in dieser besonderen Atmosphäre, dem frühen Film, den Schauspielerinnen in opulenten Kostümen, den Technikkabeln, die sich durch improvisierte Kulissen schlängeln, und dem unverwechselbaren Wiener Schmäh, der in jedem Dialog mitschwingt.
Während im Schönbrunner Schlosstheater der Stummfilm "Der Rosenkavalier" gedreht wird, passiert das Undenkbare. Die Hauptdarstellerin wird tot gefunden. Mord! Und ausgerechnet Ernestine Kirsch und Anton Böck, die als Statisten am Set stehen, geraten mitten in die Ermittlungen.
Ich mochte, wie Maly ihre beiden Figuren zeichnet. Charmant, bodenständig, mit einem feinen Sinn für das Komische im Tragischen. Was das Buch für mich besonders macht, ist die Atmosphäre. Man spürt den Umbruch dieser Zeit. Die Faszination des neuen Mediums Film, das Nachbeben des Krieges, das elegante, aber auch leicht brüchige Wien der Zwischenkriegsjahre.
Beate Maly schreibt mit einem sicheren Gespür für Tempo und Ton. Es gibt Humor, ein bisschen Melancholie, und viel Liebe zum Detail. Wer Lust hat, mit einem Kaffee in der Hand ins Wien der 20er einzutauchen und einem Täter auf die Spur zu kommen, wird bestens unterhalten, auch wenn das hier eher Cozy-Crime als wirklicher Nervenkitzel und damit nicht 100%ig mein Ding ist.