Wiederholung als Stilmittel
Tagelang sitze ich an Kermanis Roman und werde doch nicht fertig. Gestern zog ich den Schlussstrich und heute habe ich bereits mein erstes Buch des neuen Literaturnobelpreisträgers gelesen.
Meine Ausgabe hat nur 118 Seiten und das erste Kapitel über die Geburt von
Johannes ist bereits nach 25 Seiten zu Ende. Vielleicht lässt sich das als Prolog lesen. Der…mehrWiederholung als Stilmittel
Tagelang sitze ich an Kermanis Roman und werde doch nicht fertig. Gestern zog ich den Schlussstrich und heute habe ich bereits mein erstes Buch des neuen Literaturnobelpreisträgers gelesen.
Meine Ausgabe hat nur 118 Seiten und das erste Kapitel über die Geburt von Johannes ist bereits nach 25 Seiten zu Ende. Vielleicht lässt sich das als Prolog lesen. Der eigentliche Beginn wäre dann das zweite Kapitel, das vordergründig einen alten Rentner überlegen lässt, was er mit seiner freien Zeit machen soll, bis er schließlich mit seinem Freund Peter aufs Meer, um Krebse zu fangen.
Das dritte und letzte Kapitel – die FAZ fragt zurecht, ob es wirklich ein neues Kapitel ist oder nicht vielmehr nur ein neuer Abschnitt – lässt dann die Rentner ihren Fang verkaufen, aber keiner kommt, bis auf ein paar Frauen.
Eine besondere Rolle spielt Erna, die Ehefrau von Johannes, die ihm sieben Kinder schenkte und jetzt mit Peter bekannt und am Hafen mit der Freundin unterwegs ist. Erst glaubten wir, Erna sei tot, jetzt denkt der Leser, sie seien geschieden. Doch dann nimmt die Erzählung eine Wendung, die die FAZ spoilert, ich aber nicht.
Beim Barcelona Autor Zafon habe ich bewundert, dass seine Dialog oft eine unerwartete Wendung nehmen. Fosse arbeitet mit dem Gegenteil. Er lässt den einen Fischer in der Antwort wiederholen, was der andere gesagt hat. Und weil sie sich wenig zu sagen haben, wir das eine Thema gleich mehrfach aufgetischt.
Mir gefällt das nicht sonderlich. Dieses Bändchen erschien im Jahr 2000. Nobelpreiswürdig war es für mich nicht. Ich habe noch ein Werk des Autors auf dem Nachttisch liegen. Vielleicht weiß ich danach mehr. 3 Sterne – es war ganz nett.