Mrs Eloises zauberhafter Garten
Es fällt mir sehr schwer, dieses Buch zu rezensieren. Es ist wunderschön gestaltet, das Cover ist ein Traum, die schmückenden Illustrationen im Buch ist sind genauso toll – allein dafür hätte es eigentlich 5 Sterne verdient. Aber es sollte ja auch um den Inhalt
gehen. Die Story ist leider sehr schwach mit flachen Figuren und leider, leider ist das Buch wirklich…mehrMrs Eloises zauberhafter Garten
Es fällt mir sehr schwer, dieses Buch zu rezensieren. Es ist wunderschön gestaltet, das Cover ist ein Traum, die schmückenden Illustrationen im Buch ist sind genauso toll – allein dafür hätte es eigentlich 5 Sterne verdient. Aber es sollte ja auch um den Inhalt gehen. Die Story ist leider sehr schwach mit flachen Figuren und leider, leider ist das Buch wirklich nicht gut geschrieben. Da wundert es mich nicht, dass es im englischen Original (noch) keinen Verlag finden konnte. Die ganze Geschichte ist sehr stark in die Länge gezogen; die zentrale Mrs Eloise wirkte auf mich wie ein Spielball der anderen Personen und sehr passiv; eigentlich spielt sich fast alles im Privaten ab, obwohl Eloises Ehemann Politiker ist, wird nicht wirklich darauf eingegangen, gleichzeitig sind die Antagonisten direkt so böse, dass sie mit Hitler-Deutschland sympathisieren. Vor allem wenn es um Natur und Gärten geht, hatte ich mir einen gewissen atmosphärischen Schreibstil erhofft, aber sehr viele Passagen lasen sich wie die Aufsätze übereifriger Schüler:innen. Es wird ganz tief in die Adjektiv-Kiste gegriffen (teilweise steht vor jedem Nomen eines), Schachtelsätze gibt es en masse (ich fabriziere selbst seit Teeniezeiten zu viele Schachtelsätze in allem, was ich schreibe, aber ich habe ja auch kein Lektorat für meine Texte). Manche Formulierungen sind gewollt „historisch“, so hatte ich den Eindruck, oft geht das aber nach hinten los (an einer Stelle will ein Mann seine „scheue“ Angebetete nicht „verschrecken“ – nein, es handelt sich nicht um einen Hund sondern um die Sekretärin von Mrs Eloise). Die Dialoge waren für mich am Schlimmsten. Alle sprachen im gleichen Stil (außer die Eloises französische Mutter, die immer ein „ma chère“ irgendwo unterbringt), das machte es wirklich eintönig. Oft wird dann eine Art Wikipedia Eintrag heruntergeleiert, mit komplexen Einschüben und Nebensätzen – so spricht niemand. Nicht selten gibt es auf diese Monologe keine Reaktion, stattdessen einen Szenewechsel.
Es ist wirklich schade. Die Geschichte klang so vielversprechend, das Buch ist eine Augenweide, aber ich kann es leider überhaupt nicht empfehlen.