Wer frei von Schuld ist, …
Meine Meinung
Dem Autor ist mit „Nacht der Ruinen“ ein authentischer, bedrückender und dennoch faszinierender historischer Kriminalroman auf das Beste gelungen.
In eindrücklicher Weise erzählt Rademacher die letzten Kriegstage des zweiten Weltkrieges in der Stadt
Köln und verquickt dabei historische Fakten mit einer fiktiven Erzählung. In einem Nachwort gibt er…mehrWer frei von Schuld ist, …
Meine Meinung
Dem Autor ist mit „Nacht der Ruinen“ ein authentischer, bedrückender und dennoch faszinierender historischer Kriminalroman auf das Beste gelungen.
In eindrücklicher Weise erzählt Rademacher die letzten Kriegstage des zweiten Weltkrieges in der Stadt Köln und verquickt dabei historische Fakten mit einer fiktiven Erzählung. In einem Nachwort gibt er Einblick in seine dichterischen Freiheiten und seine tatsächlichen Quellen, wobei ich das Gefühl hatte, dass der Autor sehr viel Zeit und Energie in die Recherche gesteckt hat.
Ich tauchte mithilfe des Autors und seinem Kriminalroman tief in die Geschehnisse des März 1945 in Köln ein und schon allein die Schilderung der weitgehend zerstörten Stadt mit ihrem Brand- und Verwesungsgeruch und den umherhuschenden fetten Ratten ließen mich erschaudern. Eine anspruchsvolle Kriminalgeschichte mit etlichen unerwarteten Wendungen und Einblick in die Psyche der Protagonist*innen machten das Buch für mich zu einem echten Pageturner. Manches entwickelte sich ganz anders, als von mir erwartet und trug damit dazu bei, dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte.
Cay Rademacher verstand es hervorragend, die Sprech- und Ausdrucksweise der damaligen Zeit zu imitieren und damit ein noch authentischeres Bild dieser brisanten Tage in Köln darzustellen.
Was ich neben der spannenden Kriminalgeschichte noch an historischen Fakten dazugelernt habe, war beträchtlich. Und was ich mit dieser Geschichte wieder einmal bestätigt bekommen habe, ist meine folgende, sehr persönliche, Ansicht: Im Krieg gibt es keine Gewinner, nur Verlierer - auf allen Seiten. Was mich erschreckt, ist, dass die Menschheit noch immer nichts aus so vielen schrecklichen Kriegen gelernt hat und das Elend in und nach Kriegen uns Menschen nicht davon abhält, immer wieder in kriegerische Handlungen, egal wo auf dieser Welt, zu verfallen.
Mein Fazit
Wer auf der Suche nach einem dichten, authentischen und bewegenden historischen Kriminalroman im Köln des März 1945 ist, dem sei „Nacht der Ruinen“ bestens empfohlen - ein bewegender und spannender Krimi mit Tiefgang, der sicher noch einen längeren Nachhall bewirkt.