An der Küste von Nieby findet eine Spaziergängerin am Strand am frühen Morgen eine Leiche eines jungen Mädchens. Es handelt sich um eine vermisste Dänin und somit wird der Ermittler Mads Lindstrøm nach Kiel zu den weiteren Ermittlungen geschickt. Einige Spuren an dem Mädchen deuten darauf hin, dass
sie nicht die Erste ist, die dem bestialischen Mörder zum Opfer gefallen ist. Der Mörder agiert auf…mehrAn der Küste von Nieby findet eine Spaziergängerin am Strand am frühen Morgen eine Leiche eines jungen Mädchens. Es handelt sich um eine vermisste Dänin und somit wird der Ermittler Mads Lindstrøm nach Kiel zu den weiteren Ermittlungen geschickt. Einige Spuren an dem Mädchen deuten darauf hin, dass sie nicht die Erste ist, die dem bestialischen Mörder zum Opfer gefallen ist. Der Mörder agiert auf beiden Seiten der Grenze. Der deutsche Ermittler Thomas Beckmann ist von der Theorie des Serienkillers noch nicht ganz überzeugt. Mads stürzt sich trotzdem in die Ermittlungen und als ein weiteres Mädchen verschwindet, ist er bereit jedes Mittel einzusetzen.
"Niemand hört dich" ist der erste Teil der Grenzland-Trilogie, bei der die Ermittlungen über die deutsch-dänische Grenze gehen.
Die Grundidee, dänische und deutsche Ermittler gemeinsam an einem Fall arbeiten zu lassen, ist vielversprechend. Leider bleibt dieser Aspekt in der Umsetzung etwas auf der Strecke: Während Mads als Hauptfigur klar im Fokus steht und mit seiner hartnäckigen, kantigen Art durchaus Sympathiepunkte sammelt, wirkt sein deutscher Kollege eher blass und bleibt weitgehend im Hintergrund. Hier hätte ich mir mehr Teamarbeit zwischen den beiden Ermittlern gewünscht.
Die Ermittlungsarbeit selbst ist gut dargestellt und immer nachvollziehbar. Allerdings verliert sich die Handlung stellenweise in der Darstellung von Grausamkeiten. Die Autorin hat scheinbar wirklich ein Hang dazu. Die Morde an den Mädchen werden als blutige und teils verstörende Szenen beschrieben. Das ist definitiv nichts für Zartbesaitete. Stellenweise fand ich es auch ein wenig zu übertrieben, weniger wäre hier mehr gewesen.
Das Ende der Handlung konnte mich nicht ganz überzeugen. Der Fall selbst wurde zwar aufgelöst, doch mir fehlte das "Warum". Die Motivation hinter den Taten bleibt vage. Die psychologische Tiefe, die einem Thriller dieser Art zusätzliche Wucht verleihen könnte, bleibt aus und so hinterlässt das Finale eher Ratlosigkeit als Befriedigung. Ich hatte hier mehr das Gefühl, dass das Buch zu Ende gebracht werden musste und die Autorin ihre Grausamkeiten darstellen wollte und als das Geschehen ist, das Buch einfach ohne Tiefe beendet wurde.
Mein Fazit:
Ansich habe ich nichts dagegen wenn ein Thriller blutig & grausam ist, aber dann muss er auch im Vorfeld eine gewisse emotionale Tiefe aufgebaut haben. Es war gut geschrieben, die Ermittlungsarbeit fand ich auch gut, dennoch konnte mich das Buch auf der emotionalen Tiefe leider nicht ganz erreichen. Daher nur eine eingeschränkte Leseempfehlung.