Valentina hat sich ihren Lebenstraum (fast) erfüllt: Sie erhält einen Schrebergartenparzelle zugeteilt. Nur der Teich fehlt noch zu ihrem Glück. Sie beginnt mit dem Ausgraben und stößt auf die Leiche ihres Vorgängers Wiggerl Wetzstein. Wer hat ihn erschlagen und eingebuddelt?
Die Tätersuche
erweist sich als mühsam, denn der Tote war nicht unbedingt beliebt, weshalb so ziemlich jede und jeder…mehrValentina hat sich ihren Lebenstraum (fast) erfüllt: Sie erhält einen Schrebergartenparzelle zugeteilt. Nur der Teich fehlt noch zu ihrem Glück. Sie beginnt mit dem Ausgraben und stößt auf die Leiche ihres Vorgängers Wiggerl Wetzstein. Wer hat ihn erschlagen und eingebuddelt?
Die Tätersuche erweist sich als mühsam, denn der Tote war nicht unbedingt beliebt, weshalb so ziemlich jede und jeder verdächtig ist. Die Polizei lässt die eingeschworene Gemeinschaft der Schrebergartler auch lieber außen vor, hat doch jeder Bewohner sein kleines oder größeres Geheimnis, wie Althippie Jo, der Gras nicht nur als Rasen anbaut. Federführend bei den Ermittlungen ist die betagte Friedl, die mit einem Rollator, in dem sich allerlei Lebenswichtiges wie Gin etc. befindet, Verdächtige befragt und den Überblick zu bewahren scheint. Sie ähnelt der berühmten Miss Marple. Dass es letztendlich noch einen zweiten Toten gibt, ist unerwartet.
Meine Meinung:
Das Sub-Genre Cosy-Crime, das in einer Schrebergarten-Kolinie spielt, ist in den letzten Jahren mehrfach aufgegriffen worden und zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass skurrile Laien völlig unbedarft Verdächtige befragen. Wenn dann manchmal der oder die Eine in Gefahr gerät, ist unter Kollateralschaden zu verbuchen.
Ich kenne eine Schrebergarten-Krimi-Reihe, die in Berlin spielt und ähnlich skurrile Charaktere aufweist. Allerdings ermitteln dort ein ehemaliger Kriminalkommissar und eine Laubenbesitzerin.
Hier in diesem, kommt die Polizei nur in kleinen, fast homöpathischen Dosen vor. Doch einer der Ermittler gewinnt das Herz von Barbara.
Schrebergärten sind ein Mikrokosmos, dem sich viel Freude aber auch einige Abgründe verbergen.
Natürlich liegt der Fokus eher auf der vermeintlichen Schrebergartenidylle, die zahlreiche schräge Typen und einige Rätsel für uns Leser bereit hält, als auf authentischer polizeilicher Ermittlungsarbeit. Wer solche lieber hat, muss zu einem anderen Krimi greifen.
Der Schreibstil ist flüssig und wird durch das in schwäbischem Dialekt sprechende Ehepaar aufgelockert.
Für das Cover hat sich der Emons-Verlag etwas ganz besonderes einfallen lassen: Das abgebildete Gras fühlt sich wie ein Grasteppich an. Ein haptisches Highlight!
Fazit:
Auftakt einer neuen Cosy-Krimi-Reihe, der mir durch seine skurrilen Protagonisten ein vergnügliches Leseerlebnis beschert hat. Ich vergebe hier 4 Sterne.