Ein Londoner Herrenclub, eine Nacht voller Karten, Cognac und verletzter Ehre: Als Colonel Valmore 1803 erschossen wird, scheint der Fall schnell geklärt. Doch was wie ein Ehrenmord wirkt, entpuppt sich als sorgfältig verschleiertes Verbrechen. Clarinda Atkyns entfaltet eine wahre Begebenheit als packenden Kriminalfall, in dem Intrigen, Täuschung und Schweigen die britische Gesellschaft durchziehen - vom Londoner Salon bis zum Landpfarrhaus. Über hundert Jahre lang jedoch galt Anna Atkins, die Pionierin der botanischen Fotografie, als Autorin dieses und weiterer Romane. Ein Lesefehler - das "i" in Atkins statt "y" in Atkyns - führte zu einer folgenschweren Verwechslung, die von Bibliotheken, Nachschlagewerken und selbst renommierten Verlagen unreflektiert weitergetragen wurde. Jüngste Recherchen im Routledge-Archiv sowie stilistische Analysen belegen jedoch eindeutig Clarinda Atkyns als wahre Autorin. Atkyns (1797-1865), in Englefield Green geboren, bewegte sich früh im Umfeld von Mary Shelley, Lord Byron und Thomas Love Peacock. Erst im reiferen Alter veröffentlichte sie drei Gesellschaftsromane und 1859 mit Murder Will Out ihren bedeutendsten Kriminalroman. In Offenbarung eines Mordes zeigt Atkyns mit feinem Gespür für psychologische Spannung und gesellschaftliche Zwischentöne, wie Loyalität, Manipulation und Schweigen ein falsches Geständnis ermöglichen - und wie eine junge Frau vor der Entscheidung steht, die Wahrheit auszusprechen oder zu verschweigen. Mit seiner Übersetzung korrigiert Fotohistoriker Peter Michels nicht nur ein Jahrhundert literarischer Fehlzuschreibung, sondern gibt einer viktorianischen Schriftstellerin den Platz zurück, der ihr in Literatur- und Fotogeschichte zusteht.
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