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Im Auftrag des MDR brach Julia Finkernagel mit einem Rucksack bepackt zum ersten Mal in ihrem Leben gen Osten auf. Da war sie noch Praktikantin, und den Mangel an Wissen über die besuchten Länder, gibt sie freimütig zu, glich sie aus mit einem offenen Blick und jeder Menge Abenteuerlust. Mit dabei war ein Kameramann. Zufällige Begegnungen sind ihr Programm. Was mit einem Trip von Polen ans Schwarze Meer begann, wuchs sich im Laufe von zehn Jahren auf vierzig Fernsehreportagen aus. Das Budget wuchs, Jeeps, Fahrer und einheimische Begleiter kamen dazu. Und die Reisen führten immer tiefer in den Osten hinein. Ihr Buch nun ist eine Art Best-of, von Polen über Südosteuropa, Georgien, Russland, Zentralasien bis in die Mongolei. Dabei gewinnt die Autorin an Erfahrung, ihre Eindrücke vertiefen sich, und das Schöne ist, sie lässt uns an diesem Prozess teilhaben. Wir lernen mit ihr. Wir erfahren nicht nur, wie man sich von Plänen verabschieden muss und mit Unerwartetem belohnt wird, sondern auch, was bei einem Dreh alles schiefgehen kann. Pleiten, Pech und Pannen gehören mit zum Programm. Das ist nicht neu in Zeiten von Bloggern und Instagram, aber Julia Finkernagel kommentiert das besonders charmant und mit ebenso viel Herzenswärme wie Selbstironie. Sie hat einen weiblichen Blick auf ihre Umwelt, der nicht nur die Machoallüren ihres mongolischen Guides entlarvt, sondern auch ihre eigene Schwierigkeit, dem mit Humor zu begegnen. Viel Wissenswertes über die bereisten Länder erfährt man nicht in diesem Buch. Eher über das Reisen selbst und wie es einen verändert.
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"Ostwärts" von Julia Finkernagel. Knesebeck Verlag, München 2019. 240 Seiten, 87 Fotos. Broschiert, 16 Euro.
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