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19 Kundenbewertungen

Zwei Schwestern - und ein Vater, der mehr als genug ist für eine Familie. Für sein Umfeld war Otto, der pensionierte Ingenieur, der wahnsinnige Familienpatriarch, der jüdische Siebenbürger mit seltsamer Grammatik, der Erfinder, der Sparfuchs und Verschwender schon immer eine Heimsuchung. Aber als er aus dem Krankenhaus zurückkehrt, ist alles noch viel schlimmer. Nach wie vor ist er aufbrausend, manipulativ, distanzlos und von wahnwitzigen Einfällen beseelt - aber jetzt ist er auch noch pflegebedürftig. Seinen erwachsenen Töchtern macht er unmissverständlich klar: Ich verlange, dass ihr für…mehr

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Produktbeschreibung
Zwei Schwestern - und ein Vater, der mehr als genug ist für eine Familie. Für sein Umfeld war Otto, der pensionierte Ingenieur, der wahnsinnige Familienpatriarch, der jüdische Siebenbürger mit seltsamer Grammatik, der Erfinder, der Sparfuchs und Verschwender schon immer eine Heimsuchung. Aber als er aus dem Krankenhaus zurückkehrt, ist alles noch viel schlimmer. Nach wie vor ist er aufbrausend, manipulativ, distanzlos und von wahnwitzigen Einfällen beseelt - aber jetzt ist er auch noch pflegebedürftig. Seinen erwachsenen Töchtern macht er unmissverständlich klar: Ich verlange, dass ihr für mich da seid. Und zwar immer! Für Timna und Babi beginnt ein Jahr voller unerwarteter Herausforderungen, aber auch der Begegnung mit der eigenen Vergangenheit und Familiengeschichte, die so schräg ist, dass Außenstehende nur den Kopf schütteln können. Klug, liebevoll und mit sehr viel schwarzem Humor erzählt Dana von Suffrin, wie Timna versucht, ihre dysfunktionale Familie zusammenzuhalten, ohne selbst vor die Hunde zu gehen. »Otto« ist Hommage und zugleich eine Abrechnung mit einem Mann, in dessen jüdischer Biografie sämtliche Abgründe des 20. Jahrhunderts aufscheinen.

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Autorenporträt
Dana von Suffrin wurde 1985 in München geboren. Studium in München, Neapel und Jerusalem. 2017 Promotion mit einer Arbeit zur Rolle von Wissenschaft und Ideologie im frühen Zionismus. Sie wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. dem Klaus-Michael-Kühne-Preis (2019), dem Ernst-Hoferichter-Preis (2020), dem Förderpreis des Friedrich-Hölderlin-Preises (2020), dem Tukan-Preis (2024) und dem Chamisso-Preis (2025). Sie lebt in München.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Rezensent Felix Stephan traf Dana von Suffrin für seinen Artikel zum Gespräch und entlockte ihr Aussagen über die Einflüsse auf ihre Prosa: Bashevis Singer und die Sweatshop-Poeten. Den Roman über einen Siebenbürger Juden und seine Töchter versteht er so schon viel besser. Überzeugend findet er nicht nur die an die jiddische Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts erinnernde Sprache, die bei Suffrin nur viel weiblicher klingt, wie er meint (was immer das genau bedeutet), sondern auch den Ansatz, historisch bedingte Lücken (die Autorin ist Historikerin) literarisch zu schließen. Dass Suffrins Roman weder Plot noch Entwicklung aufweist, findet Stephan nicht weiter schlimm. Eintauchend, sich treiben lassend, wie die Erinnerungen der Ich-Erzählerin, empfindet der Rezensent nicht nur Lust am Text, er spürt auch die "intelligente Indiskretion" der Autorin beim lust- und humorvollen Umgang mit der jüdischen Geschichte.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Ein Mosaik der Erinnerungskultur. Eine Monument der Liebe.« Florian Leclerc Frankfurter Rundschau 20190912