Dieser Download kann aus rechtlichen Gründen nur mit Rechnungsadresse in A, B, BG, CY, CZ, D, DK, EW, E, FIN, F, GR, HR, H, IRL, I, LT, L, LR, M, NL, PL, P, R, S, SLO, SK ausgeliefert werden.
Kann man noch behaupten, dass die Popkultur einen Widerspruch in sich bezeichnet? Wohl kaum. Popkultur ist, in der Musik und den darstellenden Künsten, spätestens seit Mitte der sechziger Jahre ein ästhetisch und kommerziell wirkungsmächtiges und wissenschaftlich bereits ziemlich präzise erfasstes Gesamtphänomen. Etwas anderes ist es mit dem "Pop": Das "hört sich viel weniger bedeutend an, sowohl in akademischer als auch in konservativer wie sozialistischer Hinsicht; ,Pop' klingt belangloser, unverantwortlicher, amüsanter, oberflächlicher, aufdringlicher, bindungsloser, flüchtiger, kommerzieller". Das ist die Ausgangslage, aus der heraus der Bochumer Germanist Thomas Hecken seine gewaltige Studie geschrieben hat. Dass es sich, wie der Untertitel nahelegt, um die "Geschichte eines Konzepts 1955-2009" handeln soll, wirkt etwas missverständlich: Dieses eine Konzept gibt es ja nicht; und oft ist es sogar so, dass, wer "Pop" sagt, auch gar nicht weiß, was er damit eigentlich meint. Hecken behält das im Auge und nötigt den Leser auf eine weite begriffsgeschichtliche Reise bis zu Kant, Herder, Schiller und anderen. Dieser Einbettung kontrastiert der instruktiv und erheblich breiter erörterte angelsächsische Raum auf reizvolle Weise. "Ein eigener Ansatz wird dabei nicht vorgestellt, weil alles Wichtige zum Thema in den letzten fünfzig Jahren bereits gesagt worden ist" - derlei Zurückhaltung, die keine falsche Bescheidenheit ist, erlebt man, zumal in diesem Kontext, selten. Es ist, trotz einiger Umstandskrämereien in der Darstellung, ein wichtiges, vor allem als Nachschlagewerk äußerst wertvolles Buch. (Thomas Hecken: "Pop. Geschichte eines Konzepts 1955-2009". Transcript Verlag, Bielefeld 2009. 560 S., br., 35,80 [Euro].) edo.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
© Perlentaucher Medien GmbH
Dieses Buch [...] eignet sich hervorragend als Nachschlagewerk.«
Martin Büsser, jungle world, 12.01.2010 20100112








