Alles und ein bisschen mehr
Cover & Klappentext
Das Cover ist, wie schon bei den vorangegangenen Bänden, identisch zu den anderen Teilen, nur in einem anderen Blauton gehalten. Zu Leo passt das Blau hinsichtlich der Bedeutung der Farbe.
Da Leo schon in den vorherigen Teilen vorkam, war ich
natürlich auf seine Geschichte gespannt, was der Klappentext zusätzlich befeuert hat.…mehrAlles und ein bisschen mehr
Cover & Klappentext
Das Cover ist, wie schon bei den vorangegangenen Bänden, identisch zu den anderen Teilen, nur in einem anderen Blauton gehalten. Zu Leo passt das Blau hinsichtlich der Bedeutung der Farbe.
Da Leo schon in den vorherigen Teilen vorkam, war ich natürlich auf seine Geschichte gespannt, was der Klappentext zusätzlich befeuert hat.
Meinung
Leo ist von den Preston-Geschwistern der Introvertierte. Er hängt seinen Gedanken nach und hört eher aufmerksam zu, als viele Worte zu nutzen.
So weiß auch keiner aus seiner Familie, dass er sich in Mia, die Tochter der Nanny, verliebt hat.
Mia ist unsicher und zurückhaltend. Sie geht eher unter, aber Leo hat sie bemerkt. Und so genießen sie gemeinsam die Stille, bis genau jene Stille alles zwischen ihnen zerstört. Erst Jahre später sehen sie sich wieder, nur sind die alten Verletzungen längst nicht verheilt.
Ich war sehr gespannt auf Leos Geschichte und ging, aufgrund der großartigen ersten beiden Bände, natürlich mit einer gesteigerten Erwartungshaltung heran. Leider wurde diese nicht erfüllt.
Aus der Sicht von Mia und Leo wird man durch die Geschichte geführt. Erstmalig in dieser Reihe hatte ich Schwierigkeiten, sofort in das Geschehen zu finden, was nicht zuletzt an Leos ruhiger Art liegt. Mia selbst war weniger der Grund. Sie ist eines jener Mädchen, deren Pubertät nicht sehr günstig verlief. Man kennt es. Einige nehmen zu, bekommen Pickel, haben zudem eine Zahnspange sowie eine Brille. Und andere wiederum bleiben davon verschont. Tja, Mia wurde noch unsicherer als zuvor und ihr Selbstwertgefühl war im Grunde nicht vorhanden. In der Hinsicht fühlt man sich ihr näher, ist doch die Teenagerzeit schon schwer genug. Wegen ihr Zurückhaltung hat es zwischen ihr und Leo gut funktioniert. Sie konnte zusammen schweigen.
Der Schreibstil war gewohnt locker und passend zu den Protagonisten umgangssprachlich gehalten. Ich bin immer noch ganz begeistert, wie leicht der Autorin es fällt, die geeigneten Worte zu finden und damit Emotionen zu wecken. Das gelang ihr auch hier, allerdings kamen sie diesmal weniger zum Tragen. Etwa die erste Hälfte des Buches hat mich eher Mias Sicht berührt. Leo konnte ich nur schwer einschätzen. Ja, er hat seine Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden, sich auszudrücken, weswegen er lieber schweigt. Er braucht eine Weile und eine gewisse Vorbereitungszeit, um sich verständlich zu äußern. Deswegen kam es überhaupt zu dem Bruch zwischen ihm und Mia. So weit, so gut. Nur fehlten mir hier die passenden Erklärungen, damit man mehr Verständnis aufbringt. So wären auch die Emotionen kein Problem gewesen.
Wie schon bei „Loving Lucas“ wird man in dieser Geschichte in die Vergangenheit geführt. Die erste Begegnung zwischen Mia und Leo, ihr Kennenlernen, bis man in der Gegenwart landet. Teilweise gab es Zeitsprünge, die nicht immer ersichtlich waren, was mich wiederum beim Lesen etwas verwirrt hat. Es war, zumindest für mich, nicht immer sofort deutlich, erst im Verlauf. Das ließe sich alles noch verschmerzen. Aber es gab eine Szene im Buch, die endete zu abrupt, dabei hätte man damit so viele Emotionen hervorholen können. Es folgte zwar direkt auf die wichtigste Schlüsselszene, aber es hätte Mias Handlungen im Verlauf nachvollziehbarer gemacht.
Hier wurden einige Chancen vergeben, besonders in den ersten fünfzig Prozent, was sehr schade ist, denn das Potenzial war definitiv vorhanden. Gerade Mia und Leo hatten es so schwer.
Danach jedoch konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Es war, als hätte die Autorin zu ihrer alten Stärke zurückgefunden. Das Tempo, was zuvor eher gemächlich anmutete, zog deutlich an und man flog förmlich durch die Seiten.
Zusätzlich wurde auch hier wieder mit Gegensätzen gearbeitet. Licht und Dunkelheit. Hoffnung und Verzweiflung. Wobei der Schmerz zum Großteil überwiegt.
Man lernt die Prestons noch näher kennen. Während ich immer den Zusammenhalt der Familie gelobt habe, zeigen sich hier auch Ecken und Kanten. Das wurde toll umgesetzt. Aber die Kernaussage bleibt, wie in den anderen Teilen auch. Liebe überwindet alles.
Fazit
Für mich ist „Leaving Leo“ der deutlich schwächste Teil der Reihe. Nichtsdestotrotz wusste er letztlich zu überzeugen. Jeder dürfte sich teilweise in den Charakteren wiederfinden. So sind sie einem näher.
Ich vergebe für dieses Buch dreieinhalb von fünf Sternen, runde aber auf vier auf, sowie eine Leseempfehlung.
@ravensburgerbuecher