Auf breiter Textbasis und in eingehender Quellenarbeit rekonstruiert die Studie das facettenreiche Verhältnis von Sinnlichkeit und Verstand anhand zentraler Denkstrukturen und Termini in Psychologie, Moralphilosophie und Kunsttheorie und legt so die konzeptuellen und theoriegeschichtlichen Bedingungen einer Aufwertung der Sinnlichkeit zu Beginn des 18. Jahrhunderts frei. Wolff und Gottsched erweisen sich nicht als Vorgeschichte einer fortschrittlichen, an der Sinnlichkeit orientierten Kunsttheorie, sondern, wie Baumgarten, als ein sie bestimmender Teil. Die in ihren Schriften artikulierten, durchaus positiven Konzeptionen von Sinnlichkeit haben die Rezeption sinnlichkeitsorientierter Konzepte britischer oder französischer Denker ermöglicht. Und so lässt sich über Lessing, Sulzer und Mendelssohn bis hin zu Herder, Schiller und Goethe die Wirkmacht der rationalistischen Sinnlichkeit verfolgen.
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"Es ist das systematische Verdienst dieser Studie, von der vermögenstheoretischen Situierung der neuen Disziplin [d.i. Ästhetik als Epistemologie] auszugehen und das komplexe Wechseverhältnis zwischen gnoseologischer Ästhetik und praktischer Poetik zum Schluss aufrechtzuerhalten." Michael Bastian Weiß (LMU) in: Arbitrium 42.3 (2024)
"Die vorliegende Untersuchung hat das Verdienst, das in vielen Köpfen nach wie vor verbreitete, viel zu monolithische Bild des Wolffianismus in einem entscheidenen Punkt zu korrigieren und zu differenzieren: der jeweiligen Rolle der Sinnlichkeit beim Erkennen, Handeln und Fühlen." Clemens Schwaiger (München) in: Das achtzehnte Jahrhundert 48.2 (2024)
"Rationalistische Sinnlichkeit is essential reading for anyone interested in the history of modern aesthetics and the theory of art." J. Colin McQuillan (St. Mary's University) in: Lessing Yearbook 51 (2024)
"[I]nsgesamt handelt es sich bei dieser Arbeit um eine gründliche und lehrreiche Darstellung frühaufklärerische Beiträge zur ästhetischen Theoriebildung." Lore Knapp (Bielefeld) in: PhiN 98 (2024)
"Wie Rationalität und Sinnlichkeit komplementär bzw. analog aufeinander bezogen sind, wird in Hinsicht auf epistemologische Grundlagen, moralphilosophische Konsequenzen und kunsttheoretische Tragweite (...) detailliert, quellennah und in bemerkenswert kenntnisreicher Auseinandersetzung (...) durchdekliniert." Carsten Zelle (Bochum) in: Arcadia 60.1 (2025)








