Peter Hoeres analysiert die historische Entwicklung der Begriffe „rechts“ und „links“ von biblischen Wurzeln über die Französische Revolution bis zur Gegenwart. Er argumentiert, dass „rechts“ kulturell lange positiv besetzt war und warnt vor der normativen Zuspitzung des Schemas als Gefahr für den
Rechtsstaat.
Erhellend für mich war die Tatsache, dass ab 1909, also noch im Kaiserreich, von der…mehrPeter Hoeres analysiert die historische Entwicklung der Begriffe „rechts“ und „links“ von biblischen Wurzeln über die Französische Revolution bis zur Gegenwart. Er argumentiert, dass „rechts“ kulturell lange positiv besetzt war und warnt vor der normativen Zuspitzung des Schemas als Gefahr für den Rechtsstaat.
Erhellend für mich war die Tatsache, dass ab 1909, also noch im Kaiserreich, von der SPD der „Kampf gegen Rechts“ aufgenommen wurde und bis heute weiter geführt wird. Kennzeichnend bleibt dies: „Der rechte Gegner war nicht scharf umrissen, eine genaue Abgrenzung fehlte.“
Wie diffus der auch von Gerhard Schröder betitelte Aufstand der Anständigen gegen Rechts grundiert war, zeigt die damalige Tat. Am 2.10.2000 wurde ein Anschlag auf eine Düsseldorfer Synagoge verübt, von 2 arabischstämmigen Männern. Paul Spiegel ordnete diese Tat damals umstandslos sofort dem Rechtsextremismus zu.
Rechts ist heute alles, was Linken nicht gefällt und adressiert mithin alle Probleme, die sie nicht lösen können oder wollen. Selbst Gerhard Schröder wollte 20 Jahre nach diesem Vorgang, der ihn damals im Kampf gegen Rechts weiter bestärke, nicht korrigieren.
Besonders interessant aktuell: der Kulturstaatsminister, ein Konservativer, nutzt den Kampf gegen Rechts auch zur Vermeidung von Problemen, die ihm von Links bis Rechts vorgehalten werden. Alles sei eine Kampagne, die von der AfD orchestriert gegen ihn geführt werde.
Der Autor fordert, dass „rechts“ wieder als legitime politische Orientierung anerkannt wird — also nicht automatisch moralisch verdächtigt — und warnt vor der sozialen und politischen Wirkung des pauschalen „Kampfes gegen Rechts“. Damit möchte Hoeres, polarisierende Debatten wieder versachlichen.
Ein gutes Ziel, Ich glaube allerdings nicht mehr an diese Chance. Der Begriff Rechts scheint mir von der SPD und den Linken, auch Grünen, völlig verbrannt. Dies hängt auch mit ideologischen Angriffen gegen den Begriff Kapitalismus zusammen, die von Linken geführt werden. Ein wachsender Teil der Bevölkerung bemerkt aber diese universellen Angriffe ohne Substanz und wendet sich angewidert ab. Links wird stehen bleiben und bald die eigene Unfähigkeit für jeden nachvollziehbar demonstrieren.
Tatsächlich stehen Linken heute jene Menschen gegenüber, die den Laden am Laufen halten, die Unternehmer oder Angestellte, Handwerker und Gewerbetreibende sind. Sie sind es leid, als Rechte diffamiert zu werden und werden den Scheiternden vermitteln, wie es geht. Durch Kreativität und Erschaffen neuer Freiräume - gegen einen vereinnahmenden, Steuern verschlingenden Staat.