Bei einem Treffen mit dem Bonner Journalisten Kurt Zink in einem Café im uckermärkischen Templin vergisst der pensionierte Polizist und Personenschützer Siegfried Iserlohe, weil das Gespräch von einem Telefonanruf unterbrochen worden ist und Siegfried darauf hin das Café eilends verlässt, seine
Brieftasche am Tisch. Zink nimmt die Brieftasche an sich und hinterlässt seine Telefonnummer.
Wenig…mehrBei einem Treffen mit dem Bonner Journalisten Kurt Zink in einem Café im uckermärkischen Templin vergisst der pensionierte Polizist und Personenschützer Siegfried Iserlohe, weil das Gespräch von einem Telefonanruf unterbrochen worden ist und Siegfried darauf hin das Café eilends verlässt, seine Brieftasche am Tisch. Zink nimmt die Brieftasche an sich und hinterlässt seine Telefonnummer.
Wenig später melden sich diverse Personen, die die Brieftasche im Namen Iserlohes abholen wollen, was dem Journalisten merkwürdig vorkommt. Umso mehr, als man kurz danach Iserlohe ermordet auffindet.
Enthält die Brieftasche brisante Informationen? Und was wusste Iserlohe?
Als Kurt Zink die Brieftasche durchforstet, entdeckt er Hinweise auf die Allianz für Deutschland, die sich anschickt, ihr Netzwerk zu verdichten. Musste Siegfried Iserlohe deswegen sterben? Und welche Rolle spielt dessen ehrgeiziger Sohn Rainer?
Fragen über Fragen die nur durch die Lektüre dieses Polit-Romans beantwortet werden können.
Meine Meinung:
Bei diesem Kriminalroman von Hartmut Palmer läuft es mir ein wenig kalt über den Rücken. Warum?
Zum einem, weil der Autor ein beängstigend realistisches Abbild der Politik unserer Zeit zeichnet. obwohl ich als Österreicherin nicht ganz genau über regionale (?) Erscheinungen in Deutschland Bescheid weiß und zum anderen, weil diese geschilderten Ereignisse keineswegs - wie er im Nachwort schreibt - zufällig, sondern beabsichtigt sind und durchaus Ähnlichkeiten mit lebenden Personen aufweisen.
Hartmut Palmer versteht es ausgezeichnet, seine Leserschaft bis zur letzten Seite fesseln. LeserInnen aus Deutschland werden die Anspielungen und Parallelen zur Wirklichkeit leicht erkennen.
Der Schreibstil ist fesselnd und die Charaktere fein ausgearbeitet. Geschickt lässt er reale Persönlichkeiten wie Konrad Adenauer, Willy Brandt oder den Gründer des Nachrichtenmagazins Der Spiegel, Rudolf Augstein, in seinem Roman auftreten.
Obwohl sich das Buch wie ein Krimi liest, ist es eher in die Kategorie politische Romane oder Dystopien einzuordnen. Obwohl, für eine Dystopie scheinen die Ereignisse rund um einen möglichen Putsch durch die Allianz für Deutschland zu realistisch. Man wird sehen, was die Zukunft bringen wird. Hoffentlich eine Fortsetzung mit Kurt Zink, denn ausgestanden ist die Situation noch nicht ....
Fazit:
Gerne gebe ich diesem politischen Roman, der ein düsteres Bild von der aktuellen Lage in Deutschland zeichnet, 5 Sterne.