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Ausgehend vom großen Dialog zwischen Göttervater Wotan und seiner Lieblingstochter Brünnhilde im 3. Akt der «Walküre», rollt Elfriede Jelinek die Geschehnisse in Richard Wagners monumentalem «Ring»-Zyklus noch einmal neu auf und verlängert sie in unsere Gegenwart. Dreh- und Angelpunkt ist die Bedeutung von Gold und Geld, nach denen alles drängt und die so gut wie alle Handlungen vorantreiben. Ihre umfassende Wirkungsmacht reicht vom Kampf um den Nibelungenschatz in mythologischer Vorzeit über Karl Marx' Thesen in «Das Kapital», das fast parallel zu Wagners «Ring» entstand, bis hin zur heutigen…mehr

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Produktbeschreibung
Ausgehend vom großen Dialog zwischen Göttervater Wotan und seiner Lieblingstochter Brünnhilde im 3. Akt der «Walküre», rollt Elfriede Jelinek die Geschehnisse in Richard Wagners monumentalem «Ring»-Zyklus noch einmal neu auf und verlängert sie in unsere Gegenwart. Dreh- und Angelpunkt ist die Bedeutung von Gold und Geld, nach denen alles drängt und die so gut wie alle Handlungen vorantreiben. Ihre umfassende Wirkungsmacht reicht vom Kampf um den Nibelungenschatz in mythologischer Vorzeit über Karl Marx' Thesen in «Das Kapital», das fast parallel zu Wagners «Ring» entstand, bis hin zur heutigen Bankenkrise. In einem weitverzweigten Gedankenstrom und zugleich stets nah an Wagners Originaltext streift Jelinek in «Rein Gold» auch tagespolitische Phänomene wie das fragwürdige Finanzgebaren von Bundespräsidenten oder die brutalen Morde der Zwickauer Nazi-Terrorzelle, knüpft überraschende Zusammenhänge und kehrt doch immer wieder zu ihrem Leitmotiv zurück: der Geburt des Kapitalismus aus dem Geist eines Erlösungswahns. « ist so maßlos wie das gesamte -Unternehmen ... aber eine Überforderung, die zum Wesen der Kunst gehört.» Wiener Zeitung

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Autorenporträt
Elfriede Jelinek, geboren 1946 und aufgewachsen in Wien, hat für ihr Werk eine Vielzahl von Auszeichnungen erhalten, darunter den Georg-Büchner-Preis und den Franz-Kafka-Literaturpreis. 2004 wurde ihr der Nobelpreis für Literatur verliehen.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Dirk Pilz versteht erst einmal wenig, nur so viel: Die Jelinek kann nicht anders, sie muss uns Leser und Zuschauer quälen, weil die Lage so ist. Gleich aus dem Fenster springen, wie der Jelinek-Regisseur Nicolas Stemann anregt, möchte Pilz dennoch nicht. Stattdessen liest er diese kategorienfreie Prosa zu, über und um Wagners "Walküre" und den ganzen "Ring" mit Wotan und Brünhilde als einzigem Personal tapfer als apokalyptisches Szenario. Finanzkrise, NSU, die Autorin lässt nichts aus, stellt Pilz fest beim Ringen mit dem Textgestrüpp. Dass er es zum Besten zählt, was Jelinek geschrieben hat, hat mit der Überfülle zu tun, mit den vielen Anspielungen, der strengen Komposition, der Unnachgiebigkeit jedem Anflug von Wohlfühlliteratur gegenüber.

© Perlentaucher Medien GmbH
Elfriede Jelinek zieht einen Schlussstrich unter fast 40 Jahre «Ring»-Interpretation im Zeichen der Kapitalismus-Kritik. Süddeutsche Zeitung