Sam Altman ist die zentrale Figur hinter OpenAI. Doch wer steckt wirklich hinter dem erfolgreichen Unternehmer und Investor? Die Journalistin Keach Hagey wollte genau das herausfinden und hat dafür zahlreiche Gespräche geführt – nicht nur mit Altman selbst, sondern auch mit seiner Familie, engen
Freunden, Wegbegleitern und Geschäftspartnern. Aus diesen intensiven Recherchen entstand die…mehrSam Altman ist die zentrale Figur hinter OpenAI. Doch wer steckt wirklich hinter dem erfolgreichen Unternehmer und Investor? Die Journalistin Keach Hagey wollte genau das herausfinden und hat dafür zahlreiche Gespräche geführt – nicht nur mit Altman selbst, sondern auch mit seiner Familie, engen Freunden, Wegbegleitern und Geschäftspartnern. Aus diesen intensiven Recherchen entstand die aufschlussreiche und lesenswerte Biografie mit dem Titel „Sam Altman: OpenAI, Künstliche Intelligenz und der Wettlauf um unsere Zukunft“.
Keach Hagey bietet in ihrem Buch einen Einblick in das Leben und Wirken des Tech-Visionärs Sam Altman. Sie schildert seinen Weg vom talentierten Jugendlichen in St. Louis über seine Zeit als Präsident des Gründerzentrums Y Combinator bis hin zur Gründung und Leitung von OpenAI. Altman wird als strategischer Denker dargestellt, der nicht nur technologische Innovationen vorantreibt, sondern auch politische und gesellschaftliche Debatten beeinflusst. Selbst eigene politische Ambitionen als Gouverneur von Kalifornien oder US-Präsident werden ihm nachgesagt. Besonders im Fokus steht die Veröffentlichung von ChatGPT, die OpenAI schlagartig ins Zentrum der globalen KI-Diskussion rückte. Hagey beleuchtet die komplexe Struktur von OpenAI, die zwischen gemeinnütziger Mission und kommerziellem Erfolg balanciert. Die dramatische Episode rund um Altmans kurzzeitige Absetzung als CEO im Jahr 2024 zeigt die internen Spannungen und Machtkämpfe innerhalb des Unternehmens, die für den außenstehenden Leser aufgrund der Komplexität und der vielen involvierten Personen nicht immer ganz einfach nachzuvollziehen sind. Das Buch basiert auf über 250 Interviews und zeichnet das Bild eines Mannes, der zwischen Idealismus und Pragmatismus agiert. Die Autorin beleuchtet auch kritische Themen wie zum Beispiel zur Verantwortung von KI-Entwicklern und zur Kontrolle über mächtige Technologien. Gleichzeitig zeigt sie, wie Altman versucht, ethische Leitplanken für die Zukunft der KI zu etablieren. Trotzdem hätte ich mir bei vielen Themen gewünscht, dass Sam Altman selbst zu Wort kommt – statt nur die Sichtweise und Interpretation der Autorin zu lesen.
Die deutsche Übersetzung des Buches „Sam Altman“ nimmt sich sprachliche Freiheiten heraus, die im Original nicht vorgesehen sind. Durch die Verwendung von gendergerechter Sprache – etwa partizipialen Formen wie „Forschende“ oder binären Paarungen wie „Gründerinnen und Gründer“ – wird dem Text eine ideologische Färbung verliehen, die mit dem sachlichen, nüchternen Stil der englischen Ausgabe nicht vereinbar ist.
Diese Eingriffe sind nicht nur stilistisch fragwürdig, sondern auch inhaltlich problematisch. Sie verändern den Ton des Buches und suggerieren eine Haltung, die die Autorin selbst nicht formuliert hat. Gerade bei einem Sachbuch, das eine reale Person porträtiert und komplexe technologische Entwicklungen beschreibt, sollte die Übersetzung dem Original so nahe wie möglich bleiben – und nicht als Bühne für sprachpolitische Experimente dienen.
Wer eine werkgetreue Übersetzung erwartet, wird hier enttäuscht.
Das Buch gibt spannende Einblicke in Altmans Leben und zeigt, wie er zu einem der einflussreichsten Köpfe der Tech-Welt wurde. Es ist eine Mischung aus Biografie, Wirtschaftskrimi und gesellschaftspolitischer Analyse und regt dazu an, über die Chancen und Risiken der KI-Revolution nachzudenken.