„Sankt Irgendwas“ von Tamara Bach war mein erstes Buch der Autorin und ich wurde wirklich positiv überrascht. Normalerweise hätte ich nie zu diesem Buch gegriffen, da es erstens keine Fantasy ist und zweitens so kurz ist. In der Regel lese ich seltenst Bücher unter 300 Seiten, weil mir da immer
etwas fehlt. Aber nachdem die Carlsen Bloggerbetreuerinnen so von diesem Buch geschwärmt haben, musste…mehr„Sankt Irgendwas“ von Tamara Bach war mein erstes Buch der Autorin und ich wurde wirklich positiv überrascht. Normalerweise hätte ich nie zu diesem Buch gegriffen, da es erstens keine Fantasy ist und zweitens so kurz ist. In der Regel lese ich seltenst Bücher unter 300 Seiten, weil mir da immer etwas fehlt. Aber nachdem die Carlsen Bloggerbetreuerinnen so von diesem Buch geschwärmt haben, musste ich es auch versuchen.
Es hat sich definitiv gelohnt. Sankt Irgendwas ist außergewöhnlich, sowohl in der Umsetzung als auch der Geschichte selbst und es ist absolut real und authentisch dargestellt. Was mich wirklich überrascht hat, war, dass ich absolut nichts vermisst habe und ich mich in die Klassenfahrt der 10b richtig hineinversetzen konnte.
Das Buch beginnt schon außergewöhnlich. Schüler unterhalten sich über die Vorfälle auf der Klassenfahrt der 10b, über die niemand so richtig Bescheid weiß, aber jeder ahnt, dass etwas Großes geschehen sein muss. Und zwar nur in direkter Rede. Das fand ich genial. Es ist wie mitten aus dem Leben gegriffen, wenn sich Freunde und Mitschüler unterhalten.
Bei der Klassenfahrt sind wir natürlich auch live dabei und wieder auf ungewöhnliche Weise, denn hier erleben wir alles in Protokollform. Wer kennt das nicht von früher. Ausflüge, Klassenfahrten, Studienfahrten. Es muss immer ein Protokoll von den Schülern geschrieben werden, um alles festzuhalten. So auch hier. Mehrere Schüler fertigen das Protokoll ihrer Studienreise und so entwickeln sich auch unterschiedliche Schreibstile. Man erfährt in Kurzform, was in dieser Woche passiert ist und kann sich doch genau hineinfühlen. Denn die Schüler nehmen kein Blatt vor den Mund. Jeder war schon auf Klassenfahrt. Und ich habe mich in einigen Situationen echt wiedererkannt. Was ich auch überraschend gut fand, ist, dass meine Neugierde von Beginn an geweckt wurde und ich die ganze Geschichte doch recht spannend fand.
Eine Geschichte über Lehrer, die denken sie hätten Macht. Die alles kontrollieren wollen. Eine Geschichte über Schüler, die fest zusammenhalten. Eine Geschichte über das Ausbrechen und Erwachsen werden. Mir hat es wirklich sehr gut gefallen, auch wenn ich die Auflösung, was denn wirklich auf der Klassenfahrt passiert ist, recht unspektakulär fand. Ist Geschmacksache, aber wenn ich so an meine Klassenfahrten zurückdenke, dann ist die 10b doch voller Lämmchen. Ganz überzeugend fand ich das Verhalten der Schüler also nicht, ich hätte alle gefühlsmäßig jünger eingestuft, aber das ist auch schon das Einzige.
Mir hat es nämlich echt gefallen, mal wieder an einer Klassenfahrt teilzunehmen und ich weiß jetzt auch wieder, warum ich das nicht so sehr leiden konnte.
Von mir bekommt Sankt Irgendwas eine klare Empfehlung, aber es muss jeder selbst entscheiden, ob so kurze, realistische Ereignisse aus dem wahren Leben auch seinen Lesegeschmack treffen.
Mein Fazit:
Mit „Sankt Irgendwas“ konnte mich Tamara Bach wirklich überraschen. Dieses Buch ist einzigartig wie außergewöhnlich in der Umsetzung und einfach nur echt. Wer mal wieder live eine Klassenfahrt begleiten will, dem kann ich das Buch nur empfehlen, denn ich habe mich in so mancher Situation wiedergefunden, auch wenn meine Klasse nicht so leicht zu händeln war :) Spannend und tiefgründig und das auf so wenig Seiten, das schafft auch nicht jeder Autor. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.