Island-Krimis sind gefühlt die neuen Schweden-Krimis, zumindest bekomme ich Marketingtechnisch diesen Eindruck und da ich raue Landschaften zwischen Dunkelheit und Naturgewalt als Thriller-Setting liebe, bin ich da immer direkt interessiert. Atmosphärisch hats mir auch richtig gut gefallen, der Plot
hätte aber gerne ein bisschen mehr Pfiff haben können.
Zum Inhalt: Als im…mehrIsland-Krimis sind gefühlt die neuen Schweden-Krimis, zumindest bekomme ich Marketingtechnisch diesen Eindruck und da ich raue Landschaften zwischen Dunkelheit und Naturgewalt als Thriller-Setting liebe, bin ich da immer direkt interessiert. Atmosphärisch hats mir auch richtig gut gefallen, der Plot hätte aber gerne ein bisschen mehr Pfiff haben können.
Zum Inhalt: Als im Thingvellir-Nationalpark ein Mädchen verschwindet, wird Dora als einzige verbliebene Kollegin mit dem Fall betraut. Die restlichen Kollegen sind mit einer großen Razzia zugange. Dabei ist Dora seit einer Kopfverletzung nur noch Schreibtischtäterin. Dabei hat ihr ihre Verletzung ein paar bemerkenswerte Fähigkeiten eingebracht. Ihr zur Seite gestellt wird Rado, ebenfalls Außenseiter, der sein leben gerade in Fallen aufgehen sieht.
Vielleicht zuerst einmal: die Charaktere finde ich super spannend gewählt und vor allem wirklich überzeugend gezeichnet. Es sind keine 0815 Ermittler, sondern ihre persönlichen Hintergründe, ihre jeweilige Position im Polizeiapparat und die individuellen privaten Backgroundstories sind sehr besonders. Für einen Auftaktband fand ichs auch richtig gut, dass die Protagonisten so in den Fokus gerückt werden, vor allem weil man dadurch einen ganz anderen Zugang zur Handlung bekommt.
So weit, so gut. Doch der Fall selbst war irgendwie ganz schön zäh, kam lange gar nicht richtig in die Gänge und wird auch zwischenzeitlich nochmal unterbrochen, weil bei den Protas so viel nebenher passiert. Dadurch rückte er für mein Empfinden total in den Hintergrund. Viel mehr geht es um die Stimmung innerhalb der Polizei, die persönlichen Konflikte der Protagonisten und ihr privates Leben. Die Auflösung des Falls dann ok, nicht super spektakulär, aber schon interessant aufgearbeitet
Das Buch liest sich gut. Gerade zu Anfang hatte ich ein paar Startschwierigkeiten dabei, herauszufinden, wie die einzelnen Kapitel, Personen und Handlungsorte zusammenhängen, aber man kommt dann doch recht schnell rein. Die Kapitellänge ist angenehm. Für mein Empfinden gab es wenig wörtliche Rede, was aber zum harten, eigenbrötlerischen Eindruck der beiden Ermittler passt. Generell fand ich den Erzählton eher rau, fast schon abgestumpft, die Figuren sind nicht wirklich nahbar, obwohl sie so im Fokus stehen.
Für einen Auftaktband fand ichs nicht schlecht, ich würde auf jeden Fall noch einen weiteren Fall lesen, der dann aber gerne etwas knackiger sein könnte.