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EINLEITUNG Schweden Viel Platz zum Leben Fragt man nach typisch Schwedischem, fällt wahrscheinlich jedem etwas ein. Für manche sind es die roten Holzhäuser, andere denken sofort an das von Ingvar Kamprad gegründete Möbelhaus oder an leckeres Knäckebrot. Auch so unterschiedliche Dinge wie Elche, Pippi Langstrumpf, ABBA oder den Nobelpreis bringt man sofort mit Schweden in Verbindung. Und wer konnte sich schon dem Medienhype um die Traumhochzeit von Kronprinzessin Victoria mit ihrem Daniel entziehen? Es fällt leicht, sich in Schweden zu verlieben, denn das weite Land im Norden ist erstaunlich…mehr

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Produktbeschreibung
EINLEITUNG Schweden Viel Platz zum Leben Fragt man nach typisch Schwedischem, fällt wahrscheinlich jedem etwas ein. Für manche sind es die roten Holzhäuser, andere denken sofort an das von Ingvar Kamprad gegründete Möbelhaus oder an leckeres Knäckebrot. Auch so unterschiedliche Dinge wie Elche, Pippi Langstrumpf, ABBA oder den Nobelpreis bringt man sofort mit Schweden in Verbindung. Und wer konnte sich schon dem Medienhype um die Traumhochzeit von Kronprinzessin Victoria mit ihrem Daniel entziehen? Es fällt leicht, sich in Schweden zu verlieben, denn das weite Land im Norden ist erstaunlich vielfältig, sodass jeder bestimmt sein Lieblingsplätzchen findet. Im Süden empfangen einen goldgelbe Äcker, die sich sanft in einer leichten Meeresbrise bewegen. Im Westen lockt die Küste mit langen Sandstränden und traditionsreichen Badeorten. Oder soll es doch lieber ein kleines Ferienhaus auf einer der unzähligen Schäreninseln sein? Wem der Sinn danach steht, der kann hier sogar Robinson spielen und sich für eine Weile auf sein eigenes winziges Eiland zurückziehen, auf dem nur ein einziges Häuschen steht. Das Schweden der Bäume und Seen gibt es vor allem in der Mitte des lang gestreckten Landes. Dort sind die Wälder schier endlos. Wer die Einsamkeit sucht, den zieht es weiter gen Norden, wo es mehr Rentiere und Elche als Menschen gibt. Auch hier ist die Wildnis nicht mehr unberührt, trotzdem ist die Natur fast grenzenlos. Fjälls (Gebirge) mit kahlen, schneebedeckten Bergen, Gletscher, einsame Hochebenen, endlose Wälder, Moore, Seen und glasklare Flüsse bieten Naturerlebnisse im Überfluss. Jenseits des Polarkreises liegt Laponia, ein über 9000 Quadratkilometer umfassendes Schutzgebiet, zu dem vier Nationalparks - Muddus, Sarek, Padjelanta und Stora Sjöfallet - gehören. Hier kann man tage- und wochenlang im Licht der Mitternachtssonne wandern und sich fast wie in Kanada fühlen. Aber Schweden ist beileibe nicht nur etwas für Zivilisationsflüchtlinge und Einsamkeitsfanatiker. Wer in Stockholm, Malmö und Göteborg Station macht, erlebt drei moderne, quirlige Städte, die zum Shoppen, Schlemmen und Feiern einladen. Wer es allerdings etwas ruhiger und idyllischer mag, dem bieten sich Uppsala, Falun oder Lund an, Kleinstädte mit typisch schwedischem Flair. Välkommen till Sverige! Geografische Lage Bis vor rund 10 000 Jahren war der Norden Europas von einer bis zu drei Kilometer dicken Eisdecke überzogen. Gewaltige Gletscher haben sich bei ihrem wiederholten Vorrücken und Zurückweichen als Landschaftsgestalter betätigt und wie riesige Hobel auch das härteste Gestein abgetragen. Als das Eis endgültig von Süden her abschmolz, blieben u-förmige Täler, Moränenhügel und Kiesaufschüttungen zurück. Das sanft gewellte Hügelland im Süden, die vielen Seen und Moore und auch die Sandstrände, sie alle haben ihren Ursprung in der Vergletscherung. Der Eispanzer hatte ein solch gewaltiges Gewicht, dass er die Erdkruste um mehrere Hundert Meter niederdrückte. Als das Land nach dem Abtauen des Eises von der ungeheuren Last befreit war, hob es sich ganz allmählich wieder. In Nordschweden war diese Landhebung in den letzten Jahrtausenden mit fast 300 Metern so ausgeprägt, dass die Menschen dem zurückweichenden Meer hinterherziehen mussten, weil die Häfen unbrauchbar geworden waren. Auch heute ist dieser Prozess noch nicht völlig zum Stillstand gekommen und an einigen Stellen hebt sich Schweden noch um ungefähr einen Meter pro Jahrhundert. Der Mälarsee westlich von Stockholm verdankt seine Entstehung dieser Landhebung. Noch zum Ende der Wikingerzeit hatte er eine Verbindung zur Ostsee. Das Rückgrat der skandinavischen Halbinsel bildet das Skanden-Gebirge, das an der Grenze zu Norwegen seine größte Höhe erreicht. Der höchste Berg auf schwedischem Boden ist das Kebnekaisemassiv, ein schroffer Gipfel von gut 2100 Metern Höhe, der während der letzten Eiszeit nicht vergletschert war und deshalb auch nicht vom Eis abgeschliffen wurde. Die mehr als 7000 Kilometer lange Küste an Kattegat und Skagerrak, entlang der Ostsee und am Bottnischen Meerbusen gibt großen Teilen Schwedens einen maritimen Charakter. Einmalig sind die labyrinthartigen Schärengärten mit Zehntausenden kleinen Inseln und Holmen vor den Küsten. Die vom Eis oft blank polierten Eilande sind beliebte Naherholungs- und Urlaubsgebiete und ein wahres Paradies für Wasserratten. Im Binnenland ist es nie weit bis zu einem der rund 100 000 Seen. Der größte von ihnen, der Vänern, wirkt mit einer Fläche von rund 5500 Quadratkilometern wie ein Binnenmeer. Insgesamt besitzt das Land einen unerschöpflichen Wasservorrat und verdankt den vielen großen Flüssen, die im Gebirge entspringen und in den Bottnischen Meerbusen münden, einen Großteil seiner elektrischen Energie. Neben dem Wasserreichtum sind die ausgedehnten Nadelwälder, die mehr als die Hälfte der Landesfläche bedecken, ein Wahrzeichen Schwedens. Die Landwirtschaft spielt nur eine untergeordnete Rolle, wenngleich man im Süden manchmal den Eindruck hat, ganz Schweden bestünde aus Äckern und Wiesen. Obwohl die Wälder von jeher einen wichtigen Wirtschaftsfaktor darstellen und deshalb regelmäßig abgeholzt werden und viele der nordschwedischen Flüsse mittlerweile zur Energiegewinnung gezähmt wurden, ist die über weite Strecken noch relativ intakte Natur das wichtigste Kapital des Landes. Im hohen Norden liegt mit den Nationalparks Sarek, Padjelanta, Muddus und Stora Sjöfallet die größte Wildnis Europas. Klima Fragt man die Schweden nach dem Wetter, hört man immer wieder, dass vielen die Winter zu lang und dunkel sind und dass es zu viel regnet. Für jemanden, der das ganze Jahr in Schweden lebt, mag diese Einschätzung stimmen. Touristen, die fast ausschließlich während des Sommers in den Norden reisen, zeigt sich das Wetter dagegen oft von seiner schönen Seite. Die Tage sind länger als bei uns, jenseits des Polarkreises erlebt man die faszinierende Mitternachtssonne und das Thermometer kann während einiger Wochen durchaus hochsommerliche Werte erreichen. Nach längeren Sonnenscheinperioden haben die Gewässer sogar eine Temperatur, die zum Baden einlädt. Eigentlich ist das milde Klima erstaunlich, denn Stockholm liegt immerhin nur ein paar Breitengrade südlicher als die Spitze Grönlands. Verantwortlich ist der Golfstrom, der zwar hauptsächlich die norwegische Küste wärmt, aber auch dem Rest Skandinaviens noch relativ milde Temperaturen bringt. Den Süden und den Westen Schwedens zeichnet ein fast schon maritimes Klima mit angenehmen Sommern und milden Wintern aus, während im Osten und Norden eher kontinentale Bedingungen herrschen. Die Winter sind hier teilweise sehr kalt, doch im Sommer können die Temperaturen durchaus 25 °C erreichen. In dieser Jahreszeit sind die Temperaturunterschiede zwischen Nord- und Südschweden geringer, als man auf Grund der großen Entfernung vermuten würde, allerdings ist der Sommer im Norden viel kürzer. Die extrem lange Sonneneinstrahlung zur Zeit der Mitternachtssonne heizt Land und Wasser so weit auf, dass man sich an einem schönen Sandstrand in Höhe des Polarkreises manchmal einige tausend Kilometer weiter südlich wähnt. Der größte Teil Schwedens liegt wegen der vorherrschenden Westwinde im Regenschatten des lang gestreckten Gebirges. So bekommt Norwegen den größten Teil des schlechten Wetters ab - mit dem erfreulichen Nebeneffekt, dass die durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge in den meisten Landesteilen Schwedens geringer ist als in Deutschland. Auch bei den Sonnenstunden fällt der Vergleich zu Gunsten der Skandinavier aus. Ein besonderes Erlebnis ist die Mitternachtssonne. Schon in Stockholm wird es im Sommer kaum noch dunkel und nördlich des Polarkreises verschwindet die Sonne sogar wochenlang nicht mehr hinter dem Horizont. Während dieser langen Tage blühen die Schweden auf, das Leben spielt sich überwiegend im Freien ab und überall werden Feste gefeiert. Das Lebenselixier Licht genießen nicht nur die Bewohner des Nordens. Auch als Tourist kann man sich der Faszination der hellen Nächte nicht entziehen. Jede Jahreszeit hat ihren Reiz. Der Frühling weckt Ende April die Menschen aus dem langen Winterschlaf. Endlich werden die Tage wieder länger und heller. Wann kann man das erste Bier, die erste Tasse Kaffee unter freiem Himmel trinken? Die Rapsfelder im Süden überziehen die Landschaft mit gelben Teppichen, nur im Gebirge und im Norden tut sich der Frühling schwer, die letzten Schneefelder zum Schmelzen zu bringen. Der Sommer kündigt sich mit immer kürzeren Nächten an. Wenn sich die Dunkelheit nur noch zaghaft um Mitternacht herum für ein, zwei Stunden zeigt, beginnt die schönste Zeit des Jahres. Die langen Tage sind die Belohnung für das Ausharren während der dunklen Wintermonate. Wann immer möglich, verbringt man nun Zeit draußen in der Natur, im Garten, am Strand, im Sommerhaus. Das Boot wird klargemacht, das Rad aus dem Schuppen geholt, alle freuen sich aufs Angeln, Wandern, Segeln, Surfen, Radfahren, Paddeln oder Schwimmen. Wenn die Beeren reifen, beginnt die Zeit des Sammelns: Blaubeeren, Preiselbeeren und Moltebeeren werden zu Marmelade gekocht oder wandern in die Tiefkühltruhe. Die Vorratshaltung, die jahrhundertelang überlebenswichtig war, steckt eben noch in vielen Köpfen. Doch der Sommer ist kurz. Elchjagd, Bodenfrost, Nebel, Regen, bunte Wälder und immer kürzere Tage lassen Melancholie aufkommen, denn plötzlich hat der Herbst den Sommer abgelöst. Der Winter bringt meistens ab November klirrenden Frost und manchmal auch viel Schnee. Wenn dann die tief stehende Sonne und kristallklare Luft für märchenhafte Lichtstimmungen sorgen, kann man sich keine schönere Jahreszeit als den Winter vorstellen - er sollte nur nicht so lang sein, denn mit jedem Tag wächst das Verlangen nach mehr Helligkeit. Egal, zu welcher Jahreszeit man nach Schweden kommt und wohin man fährt, das Land strahlt eine gelassene Ruhe aus. Ideal für einen Urlaub zum Auftanken und Durchatmen. Schon der Schriftsteller Kurt Tucholsky kannte dieses Gefühl und beschrieb es meisterhaft in einem einzigen Satz: »Wir lagen auf der Wiese und baumelten mit der Seele.« Tierwelt Rentiere leben überwiegend in Lappland. Sie sind zwar domestiziert, streifen aber fast das ganze Jahr über frei herum. Oft stehen sie am Straßenrand oder sogar mitten auf der Straße und lassen sich auch von Autos nicht aus der Ruhe bringen. Elche haben ebenfalls kein Verständnis für die Regeln des Straßenverkehrs, was jedes Jahr zu mehreren Tausend Unfällen führt. In Schweden gibt es außerdem Braunbären (schwedisch björnar). Von Värmland und Dalarna bis in den hohen Norden sind sie in den Wäldern unterwegs. Sie ernähren sich von Kräutern, Gras, Beeren (besonders Blau- und Preiselbeeren) und anderen Pflanzen. Sollten Sie einem der scheuen Tiere begegnen, machen Sie auf sich aufmerksam, indem Sie laut reden und sich zeigen. Bewegen Sie ruhig die Arme. Schleichen Sie nicht und verstecken Sie sich nicht! Das ist einer von zehn Ratschlägen aus der Broschüre der Naturvårdsverket (Naturwacht). Auch wenn es mittlerweile wieder einige Hundert Braunbären in Schweden gibt, wird man kaum eines der bis zu 250 Kilogramm schweren Tiere in freier Wildbahn zu Gesicht bekommen. Die äußerst feine Bärennase wittert Menschen schon aus großer Entfernung, sodass sich der Braunbär rechtzeitig aus dem Staub machen kann. Das letzte Mal wurde 1902 ein Mensch in Schweden Opfer eines Bären - ein angeschossenes Tier tötete damals seinen Jäger. Aufmerksame Wanderer entdecken manchmal Bärenspuren: Umgegrabene Ameisenhaufen, zerkratzte Bäume, gerissene Ren- oder Elchkälber und Bärenlosung sind eindeutige Zeichen. Sehr unwahrscheinlich sind Begegnungen mit einem der rund 500 Wölfe (schwedisch vargar) und den noch selteneren Vielfraßen (järvar). Die rund drei Dutzend Wolfsrudel haben kaum Kontakt zu Menschen, selbst wenn einzelne Tiere immer wieder mal für Schlagzeilen sorgen. Auch der Vielfraß konnte in Schweden nur durch konsequente Schutzmaßnahmen vor dem Aussterben bewahrt werden. Für seine Beutezüge braucht das äußerst clevere Tier ein sehr großes Revier. Besonders die Rentierzüchter hassen Wölfe und Vielfraße und machten lange Zeit bedingungslos Jagd auf sie. Der Luchs ist ein Einzelgänger, der ebenfalls ein großes Revier benötigt und Rentiere jagt. Bei vielen Rentierzüchtern steht die nachtaktive Raubkatze mit den Pinselohren immer noch in dem Ruf, mehr Tiere zu reißen, als sie wirklich frisst. Lemminge (fjällämmlar), die an Meerschweinchen erinnern, sind dafür bekannt, dass ihre Population in einem Rhythmus von mehreren Jahren schwankt. In den sogenannten Lemmingjahren wimmelt es von den kleinen Nagetieren, die sich wegen der Überbevölkerung dann zwar nicht von der nächsten Klippe stürzen, aber auf Wanderung gehen und überall im Gebirge anzutreffen sind. Von großer Artenvielfalt zeigt sich die Vogelwelt Schwedens, besonders wegen der vielen Zugvögel, die hier Rast machen. Das beeindruckendste Schauspiel bieten dabei die Kraniche am Hornborgasjön. Bewohner Die ersten Menschen kamen wahrscheinlich schon unmittelbar nach dem Abschmelzen des Eises von Süden her nach Skandinavien. Nur ein kleiner Teil, hauptsächlich Samen, stammt wohl aus dem Osten. Erst vor etwa 1000 Jahren bildete sich so etwas wie ein Staat heraus, dessen Zentrum sich in der landwirtschaftlich gut nutzbaren Gegend um den Mälarsee befand. Noch Mitte des 18. Jahrhunderts lebten nicht einmal zwei Millionen Menschen in dem riesigen Land. Historisch gliedert sich Schweden in drei Teile: Götaland bedeutet »Land der Göten«. Sie lebten ursprünglich südlich von Vänersee und Vättersee. In Svealand waren früher die Svear heimisch, ihr Siedlungsgebiet reichte bis nördlich des Siljansees und der Stadt Falun. Der große Rest des Landes wurde Norrland genannt. Wenn man von Blekinge, Bohuslän, Halland oder Uppland spricht, meint man die Bezeichnungen der alten Landschaften, von denen es insgesamt 25 gibt: vom südschwedischen Skåne bis hinauf nach Lappland. Verwaltungstechnisch ist Schweden heute hingegen in Regierungsbezirke, sogenannte Län, eingeteilt, deren Grenzen nur selten mit der alten Gliederung übereinstimmen. Obwohl die Landschaftsnamen keinerlei Bedeutung mehr besitzen, halten viele Schweden traditionell noch an ihnen fest. Auch die geografisch gegliederten Kapitel dieses Buches orientieren sich daher an diesen Grenzen. Eine zunehmende Diskrepanz zwischen Arm und Reich, der geringe Bedarf an Arbeitskräften sowie Hungersnöte, Missernten und eine eingeschränkte Religionsfreiheit waren die Ursachen der ersten großen Auswanderungswelle Mitte des 19. Jahrhunderts. Etwa 10¿000 Schweden emigrierten damals nach Nordamerika. Kurze Zeit nahm die Zahl der Auswanderer wegen der dortigen Wirtschaftskrise und Jahren des inländischen Aufschwungs ab, dann verließen die Menschen erneut massenhaft ihr Land - insgesamt gingen fast eineinhalb Millionen. Auch die Einwanderung nach Schweden hat eine lange Tradition. Finnische Pioniere kamen während des 16. und 18. Jahrhunderts ins Land, wallonische Schmiede und holländische Kaufleute siedelten sich im 17. und 18. Jahrhundert an. Die Einwanderer gaben der Industrie zwar neue Impulse, doch ihre Zahl war gering. So war Schweden über Jahrhunderte ein ethnisch sehr homogenes Land, fast die gesamte Bevölkerung sprach Schwedisch als Muttersprache und rund 90 Prozent gehörten der lutherisch-schwedischen Staatskirche an. Erst im Jahr 2000 wurde die schwedische Kirche vom Staat unabhängig und mit anderen Glaubensgemeinschaften gleichgestellt. Austritte sind auch heute noch selten, wenngleich die sonntäglichen Gottesdienste nur spärlich besucht werden. An Feiertagen oder zur Taufe, Hochzeit und Beerdigung ist der kirchliche Segen aber immer noch gefragt. Bis zum Zweiten Weltkrieg waren die Samen im Norden und die Finnen entlang der Nordostgrenze die einzigen Minderheiten im Land. Erst durch stark anschwellende Flüchtlingsströme während des Zweiten Weltkrieges und der Nachkriegszeit änderte sich die Zusammensetzung der Bevölkerung merklich. Der hohe Bedarf an Arbeitskräften in der Industrie führte zu einer weiteren Einwanderungswelle, die die Bevölkerungsstruktur nachhaltig veränderte. Heute haben rund 20 Prozent der Schweden ihre Wurzeln im Ausland, weil sie entweder selbst im Ausland geboren wurden oder wenigstens ein Elternteil von dort stammt. Die multikulturelle Gesellschaft ist mittlerweile auch im Norden Realität. Die meisten Einwanderer kommen aus den benachbarten nordischen Ländern, mit denen Schweden einen gemeinsamen Arbeitsmarkt hat. Aber auch bei politischen Krisen im Ausland hat das Land seine Grenzen in der Vergangenheit häufig geöffnet. Noch Mitte des 19. Jahrhunderts gehörte Schweden zu den ärmsten Staaten Europas und die Mehrheit der Bevölkerung arbeitete in der Landwirtschaft. Nur gut 100 Jahre später war es eines der reichsten und am stärksten industrialisierten Länder der Welt: ein märchenhafter Aufstieg, der mit gravierenden Veränderungen einherging. Nach dem Zweiten Weltkrieg boomte die schwedische Wirtschaft, der Wohlstand stieg und das Land konnte sich einen weltweit einmaligen Wohlfahrtsstaat leisten, der seinen Bürgern von der Geburt bis zum Tod großzügige Unterstützung gewährte. Doch Anfang der 1990er Jahre geriet Schwedens Wirtschaft in Turbulenzen, das Bruttosozialprodukt sank, gleichzeitig schnellten Staatsverschuldung und Arbeitslosenzahlen in die Höhe, die schwedische Krone verlor an Wert und Schwedens Position in der internationalen Wohlstandsliga verschlechterte sich. In einer konzertierten Aktion sanierte man daraufhin sehr effektiv und konsequent den Staat und die sozialen Leistungen wurden auf ein finanzierbares Maß reduziert. Würde man die gesamte Landesfläche gleichmäßig auf die Bevölkerung verteilen, könnte sich jeder Schwede über ein stattliches Grundstück von knapp 43 000 Quadratmetern freuen. Statistisch betrachtet, teilen sich rund 24 Einwohner einen Quadratkilometer. Vielleicht ist dieser großzügig bemessene Lebensraum ein Grund dafür, dass die rund zehneinhalb Millionen Schweden mit sich und der Welt relativ zufrieden sind. Die Bevölkerung ist allerdings nicht homogen über das Land verteilt, denn 85 Prozent leben im Süden und drängen sich in den drei Ballungsgebieten Stockholm, Göteborg und Malmö. Freizeit Die Natur Schwedens lädt zu einer Vielzahl von Freiluftaktivitäten ein: Wandern und Angeln, Paddeln und Radfahren, Segeln und Surfen, Pilze- und Beerensammeln und im Winter natürlich Skilaufen. Eine Reise bietet aber auch viele kulturelle Höhepunkte: rätselhafte Felsritzungen aus der Bronzezeit, Schiffssetzungen, Runensteine und Grabfelder der Wikinger sowie Schlösser und Herrensitze aus der Großmachtzeit. Dabei vermischt sich oft die Geschichte mit dem modernen Schweden, das beileibe nicht nur aus verträumten Dörfern besteht. Lebhafte Großstädte wie Stockholm, Göteborg und Malmö sind Zentren von Hochtechnologie und Forschung und bieten Besuchern moderne Shoppingmeilen und eine Vielzahl von Museen und Kulturveranstaltungen. Bei den Mittsommerfeiern am Siljansee ist dagegen Tradition Trumpf: Für den Tanz um die majstång holen die Menschen die Trachten aus dem Schrank und Spielmänner begleiten das bunte Treiben mit ihren Fiedeln - so wie es schon immer war.

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