Was würde passieren, wenn sich eine Fußballspielerin oder ein Fußballspieler aus der Profiliga outen würden? Wie ist der Umgang mit Homosexualität im Breitensport und was sagen die Medien dazu?
Diskriminierungen? Ausschluss aus dem Team? Karriere-Ende? Schmähgesänge auf den Rängen? Die wilde Hatz
der Medien? Oder einfach – gar nichts?
„Ich würde keinem Profi raten, sich zu outen. Der soziale…mehrWas würde passieren, wenn sich eine Fußballspielerin oder ein Fußballspieler aus der Profiliga outen würden? Wie ist der Umgang mit Homosexualität im Breitensport und was sagen die Medien dazu?
Diskriminierungen? Ausschluss aus dem Team? Karriere-Ende? Schmähgesänge auf den Rängen? Die wilde Hatz der Medien? Oder einfach – gar nichts?
„Ich würde keinem Profi raten, sich zu outen. Der soziale Druck wäre nicht auszuhalten.“ Corny Littmann, Präsident des FC St. Pauli (2004)
Ein öffentliches Outing ist immer mit Überwindung verbunden, im Sport – speziell im Fußball – scheint es fast unmöglich. Dabei wäre ein solches Coming-out sehr hilfreich. SpitzensportleerInnen sind als Vorbilder unverzichtbar, um Vorurteile abzubauen und Akzeptanz auf der Tribüne zu schaffen.
„Mit der Betonung der integrativen Wirkung und Aktivität des Fußballs möchte ich allerdings nicht glauben machen, er wäre damit in Geschichte und Gegenwart immun gegen gesellschaftliche Probleme, gegen Ausgrenzung und Formen von Diskriminierung wie Rassismus, Antisemitismus und Homophobie.
Wir haben aber eine große Chance, diesen „Auswüchsen“, die es natürlich auch im Fußball gibt, dadurch zu begegnen, indem wir sie direkt im Fußball thematisieren. Wenn man sie außerhalb des Fußballs thematisieren würde, dann liefe die Welt des Fußballs Gefahr, so wahrgenommen zu werden, wie es einem sich hartnäckig haltenden Klischee entspricht: Als ein „testosterongeladener“ Kraftsport, in dem sich Männer profilieren wollen und selbst Frauen keine gerechte Aufmerksamkeit finden. Aber wir zeigen, dass auch Homosexuelle ganz selbstverständlich dazugehören, denn sie sind mitten unter uns. Sie sind unsere Freunde und Partner.
Die große Angst von homosexuellen Spielern, wenn sie sich öffnen, das zu verlieren, was ihnen so enorm wichtig ist – den Fußball – diese Angst kann nur durch eine offene Gesellschaft beseitigt werden.
Tanja Walther-Ahrens beschreitet seit vielen Jahren einen mutigen Weg und macht aufmerksam auf Defizite, die bei der gesellschaftlichen Akzeptanz von Lesben und Schwulen noch immer vorhanden sind. Sie ist dabei auch eine wichtige Ratgeberin für den Deutschen Fußball-Bund bei seinem Bemühen, Zeichen zu setzen gegen Homophobie im Fußball.“
Aus dem Vorwort von Dr. Theo Zwanziger
Die Autorin beleuchtet das Thema Homosexualität im Fußball aus verschiedenen Blickwinkeln und schafft Sensibilität für ein absolutes Tabuthema im beliebtesten Sport der Deutschen.
Tanja Walther-Ahrens
„Seitenwechsel“
Coming-out im Fußball
Mit einem Vorwort von Theo Zwanziger.
176 Seiten, Klappenbroschur, 14,99 Euro, ISBN 978-3-579-06699-8.