Wie entwickelte sich von 1960 bis 2008 die Sonderschulung von Kindern mit Körperbehinderungen in der Deutschschweiz? Im Zentrum dieser Studie steht die Rolle der Invalidenversicherung (IV), die als sozialstaatlicher Akteur durch finanzielle Anreize maßgeblich zur Etablierung und Ausgestaltung separativer Bildungseinrichtungen beitrug. Anhand dreier Fallbeispiele zeigt Viviane A. Blatter, wie aus wenigen Provisorien ein umfangreiches Sonderschulwesen entstand, das zunehmend nicht mehr nur »normalbegabte« Kinder, sondern auch jene mit komplexen Mehrfachbehinderungen aufnahm. Dabei verdeutlicht sie, dass schulische Separation nicht nur als pragmatische Lösung verstanden, sondern lange als idealer Weg zur Eingliederung in die Gesellschaft und das Erwerbsleben legitimiert wurde. Ergänzt wird die strukturelle Analyse durch den systematischen Einbezug von 26 Interviews mit Betroffenen, die eindrücklich das Spannungsfeld zwischen dem Eingliederungsparadigma der Sonderschulen und den eigenen Bedürfnissen nach Bildung, Integration und Autonomie schildern. creativecommons.org/licenses/by/4.0
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