„SOS eines Teenagers“ erzählt die Geschichte von Lukas, der in einer streng religiösen Familie aufwächst, und seiner Klassenkameradin Marie, die an Mukoviszidose leidet.
Das Taschenbuch von Claus Cant enthält knapp 300 Seiten Geschichte und ist 2025 in zweiter Auflage per Selfpublishing heraus
gegeben worden. Es ist ein Familiendrama nach einer wahren Geschichte.
Der Schreibstil ist…mehr„SOS eines Teenagers“ erzählt die Geschichte von Lukas, der in einer streng religiösen Familie aufwächst, und seiner Klassenkameradin Marie, die an Mukoviszidose leidet.
Das Taschenbuch von Claus Cant enthält knapp 300 Seiten Geschichte und ist 2025 in zweiter Auflage per Selfpublishing heraus gegeben worden. Es ist ein Familiendrama nach einer wahren Geschichte.
Der Schreibstil ist wahnsinnig gut. Obwohl die Handlung aufwühlend ist und mir die Pausen zwischen dem Lesen gut getan haben, um in Ruhe über die Handlung nachzudenken, so fiel es mir doch unendlich schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Es lässt sich flüssig lesen und der Spannungsbogen ist eher eine Linie, die dauerhaft hoch ist.
Die Geschichte spielt in Lübeck, was allerdings nur eine kleine Randnotiz ist. Für die Handlung ist die Szenerie völlig unwichtig, sie könnte überall in Deutschland spielen. Die Zeit, in der das Drama stattfindet, wird durch kleine Details (z. B. Kleidung, Getränke, Preise) immer wieder deutlich.
Die Hauptfigur ist Lukas, ein fünfzehnjähriger Junge. Teilweise hat er die üblichen Probleme seiner Altersklasse (Schule, andere Teenies), teilweise lebt er ein völlig weltfremdes Leben, das durch die Regeln seiner Gemeinde stark eingeschränkt wird. Die Geschichte wird aus seiner Sicht geschildert. Dem Autor ist es unfassbar gut gelungen, die Stimmungen, Gedanken und Gefühle dieser Figur zum Ausruck zu bringen. Ich fühlte mich beim Lesen mit einem Schlag in meine eigene Teenager-Zeit zurück versetzt. Und doch ist Lukas ein sehr besonderer Mensch. Er muss sehr viel mehr ertragen, als die meisten seiner Altersgenossen. Er ist ein absoluter Held, ohne sich dessen bewusst zu sein. Um nicht zu spoilern möchte ich nicht näher darauf eingehen. Fakt ist, die Personen sind gut beschrieben. Fast alle handelnden Personen konnte ich zumindest bis zu einem gewissen Grad verstehen und ihre Handlungen nachvollziehen.
Fazit: Ein unwahrscheinlich tolles Buch! Es ist perfekt für Menschen, die verlernt haben, dankbar für ihr kleines, vielleicht manchmal langweilig erscheinendes Leben, zu sein. Solche Bücher sollten Pflichtlektüre in Schulen sein. Denn allein schon, über solche Themen zu reden und sich damit zu beschäftigen, würde vielen Menschen helfen. Denen, die nicht sehen, wie gut es Ihnen geht, um das zu erkennen. Denen, die vielleicht ein ähnliches Schiksal haben, das zu erkennen und sich Hilfe zu suchen. Und allen, um aufmerksamer gegenüber den Mitmenschen zu sein und vielleicht Hilfe leisten zu können.