Wissenslücke gefüllt
1815 Ausbruch, 1816 kein Sommer, keine Ernte, 1817 Jahr des Hungers.
So kurz lässt sich dieses Buch zusammenfassen und doch scheint es so, als hätte der Autor alles, was er zu diesem Thema gefunden hat zusammengetragen. Er sagt selbst, dass es ihm nicht um die
naturwissenschaftliche Beschreibung geht, sondern um seine Auswirkungen auf die Politik, die sich nach den…mehrWissenslücke gefüllt
1815 Ausbruch, 1816 kein Sommer, keine Ernte, 1817 Jahr des Hungers.
So kurz lässt sich dieses Buch zusammenfassen und doch scheint es so, als hätte der Autor alles, was er zu diesem Thema gefunden hat zusammengetragen. Er sagt selbst, dass es ihm nicht um die naturwissenschaftliche Beschreibung geht, sondern um seine Auswirkungen auf die Politik, die sich nach den Befreiungskriegen gerade neu finden musste.
Dieses Buch wird folglich zu einem Werk, dass sich mit aktuellen Themen wie z.B. Migration befasst. Hungernde Europäer wanderten nach Russland und Amerika aus, selbst die Auswanderung nach Brasilien und Australien bleibt nicht unerwähnt. Sozialeinrichtungen, die sich um hungernde Menschen kümmerten, entstanden in diesen Jahren.
Klimakrise wäre für 1816 das richtige Wort. Aus diesen Beobachtungen entwickelte sich die moderne Meteorologie. Auch Erfindungen wie die moderne Landwirtschaft, die Draisine und der Ausbau der Infrastruktur sind für den Autor Folgen.
Gegen Ende des Buches fragt man sich aber doch, ob alles das, was der Autor schreibt, wirklich vom Vulkanausbruch mit verursacht wurde, z.B. der Ausbruch der Cholera-Epidemie. Lange Passagen widmen sich auch dem zunehmenden Antisemitismus aufgrund des Hungers und die Bekämpfung dagegen, vor allem von den großen Staaten im neu entstanden Deutschen Bund Preußen und Österreich.
Ich muss noch schreiben, dass das Buch die Folgen bis 1820 thematisiert, was bedeutet, dass es nach dem Hunger ein Überangebot und sinkende Lebensmittelpreise gab.
Anfangs sehr spannend hat das Buch gegen Ende doch Längen, daher 4 Sterne.