Leider nicht so spannend wie erhofft
Auf dieses Buch hatte ich mich so gefreut, allein schon das Cover sieht vielversprechend aus, so voller Energie. Todbringende Magie reizt mich deswegen, weil diese Gabe stets zwei Seiten der Medaille aufweist und herrlich viel Potential bietet. Trotzdem, oder
deswegen (?), wurden meine Erwartungen leider nicht erfüllt.
Erzählt wird die Handlung aus zwei…mehrLeider nicht so spannend wie erhofft
Auf dieses Buch hatte ich mich so gefreut, allein schon das Cover sieht vielversprechend aus, so voller Energie. Todbringende Magie reizt mich deswegen, weil diese Gabe stets zwei Seiten der Medaille aufweist und herrlich viel Potential bietet. Trotzdem, oder deswegen (?), wurden meine Erwartungen leider nicht erfüllt.
Erzählt wird die Handlung aus zwei Perspektiven, jeweils aus der Ich-Perspektive. Auf diesen Personen liegt auch primär der Fokus der Handlung, ein richtiges Worldbuilding gibt es nicht. Es gibt Mancella, eine Herrschertochter, die eine Art Nekromanten-Gabe abbekommen hat und nun von ihrem Vater gezwungen wird, Tiere zu töten, damit sie diese anschließend beschwören kann. Erinnert in der Grundidee stark an Solo Leveling. Und dann gibt es Silver, so eine Art Waisen-Straßenkid, der unter der unfairen Regierung von Mancellas Vater leidet und nun einen Auftrag angenommen hat, für den er in die Burg von Mancellas Familie einbrechen muss.
Grad bei Mancella wunderte ich mich schnell, warum sie sich von ihrem Vater dazu zwingen lässt, große Raubtiere barhändig umzubringen, wobei sie selber fast draufgeht. Zwar werden die Hintergründe nach und nach erzählt, doch da fehlte mir umso mehr ein Teenager-rebelliert-gegen-die-Eltern. Stattdessen nichts, weder Rebellion noch eine Flucht ins Nachbarland, die sich angeboten hätte. Dafür bekam ich eine entsprechende Kampfszene präsentiert, auf die ich gern verzichtet hätte. Machte es nicht besser. Wobei sie auch an anderer Stelle erschreckend naiv handelt. Und warum der Vater das Ganze verlangt? Nunja, es wirkte schnell, als hätte dieser (oder die Autorin) sich von Solo Leveling inspirieren lassen. Aber nicht mal das hinterfragt die brave Tochter. WARUM?!
Silver als mutmaßlicher Love Interest war mir zu sehr von sich selbst überzeugt, wie ein Fantasy-Sunnyboy, und das Slow Burn hat bei mir so gar nicht ge-burn-t.
Auch stilistisch war ich schnell enttäuscht. Nicht nur übertriebene oder völlig unnötige Kampfszenen, die mich einmal sogar an eine alberne Schulhofrangelei unter Pubertieren erinnerte. Die Autorin ist zudem völlig auf übertrieben poetische Darstellungen von Augenfarben fixiert, lässt ein Boot zwischendurch zu einem Schiff werden, verleiht Sonnenschein einen Duft, lässt die Kids bei einem Einbruch erstmal eine gefühlte Ewigkeit am Tatort rumdiskutieren statt schnell zu verschwinden und so einiges mehr. Nicht selten hab ich gedanklich die Augen verdreht beim Lesen. Zum Ende hin gibt es zwar noch eine (vorhersehbare) Überraschung, mit einer Anspielung für eine Fortsetzung, doch an der habe ich gar kein weiteres Interesse mehr. In sich würde ich das Buch bis auf ein kleines Details als in sich abgeschlossen bezeichnen, kein fieser Cliffhanger.
Mir ist das Buch zu oberflächlich, zu unlogisch, zu vorhersehbar und den Romance-Anteil konnte ich auch nicht nachvollziehen. Loben möchte ich hingegen die Aufmachung mit dem schönen Cover, der Illustration in der Buchklappe und dem schönen, dreiseitigen Farbschnitt.