Die Buchesser sind mysteriöse Kreaturen, die vom Sammler auf die Erde gesetzt wurden, um Informationen zu sammeln, indem sie Bücher essen. Ihre Gesellschaft ist vom Patriarchat geprägt. Sie verheiraten die wenigen Buchesserinnen, die es gibt, um die Erbfolge zu sichern und möglichst frei von
Inzucht zu halten. In dieser Gemeinschaft wächst Devon auf. Zuerst als kleine Prinzessin, die aufgrund…mehrDie Buchesser sind mysteriöse Kreaturen, die vom Sammler auf die Erde gesetzt wurden, um Informationen zu sammeln, indem sie Bücher essen. Ihre Gesellschaft ist vom Patriarchat geprägt. Sie verheiraten die wenigen Buchesserinnen, die es gibt, um die Erbfolge zu sichern und möglichst frei von Inzucht zu halten. In dieser Gemeinschaft wächst Devon auf. Zuerst als kleine Prinzessin, die aufgrund ihres Geschlechts niemals richtig Ärger bekommt. Nach ihrer ersten Hochzeit begreift sie jedoch, dass sie in einem goldenen Käfig lebt, die anderen Buchesser ihrer Familie sich aber nicht zu schade sind, auch Gewalt anzuwenden, wenn sie sich nicht fügt. Und fügen möchte Devon sich nicht, denn ihr Sohn wird als Gedankenesser geboren und diese werden entweder in absoluten Gehorsam gezwungen oder getötet. Sie wird ihren Sohn retten. Koste es, was es wolle.
Das Buch ist sehr düster. Das ist meiner Meinung nach wichtig zu wissen, da es düsterer war, als ich erwartet hätte, vor allem weil es keine Triggerwarnungen hat.
Dieser düstere Ton zieht sich durch das ganze Buch und wird beharrlich beibehalten. Trotz dessen fühlt es sich an keiner Stelle an, als wäre es nur so geschrieben, um die Leser zu schockieren. Stattdessen dient es dazu, die Kaltherzigkeit von Devons Welt herauszukristallisieren und zu zeigen, zu welcher Grausamkeit Devon aus Mutterliebe fähig ist.
Devons Charakter ist spannend. Sie ist nicht besonders sympathisch, aber wir erhalten einen guten Einblick, wieso sie ihre Entscheidungen auf die Art und Weise trifft, wie sie es tut. Ihre Entscheidungen sind berechnend und gar grausam, aber sie machen im Bild der Welt zu jeder Zeit Sinn.
Die Twists in der Geschichte fand ich gelungen. Auch wenn sie nicht absolut unvorhersehbar waren, haben sie der Geschichte immer eine ganz neue Dynamik gegeben.
Die Mythologie der Buchesser fand ich einzigartig. Es war mal etwas ganz Neues. Ich fand es auch gut umgesetzt, wie Buchesser eine ganz andere Moralvorstellung als die Menschen hatten, auch wenn die patriarchalen Strukturen ihrer Gemeinschaft sich wie das Extrem unserer heutigen Welt, vor allem mit Blick auf bestimmte Länder, angefühlt haben. Mir hat gefallen, über sie zu lernen, auch wenn ich mir vom Buch noch eine tiefgreifendere Betrachtung gewünscht hätte.
Insgesamt bietet das Buch eine gelungene, düstere Geschichte, von der ich mir persönlich noch ein bisschen mehr erhofft hätte.