Selbstwahrnehmung
Cover & Klappentext
Das Cover ist sehr einfach gehalten, was okay ist. Allerdings übermittelt es meines Erachtens nach nicht die Emotionen, die in dem Buch vorherrschen. Trotzdem ist es ein Blickfang.
Der Klappentext war für mich der ausschlaggebenden Punkt, das Buch zu lesen.
Meinung
Als Juliet in jungen Jahren zum Pastor und Donna zieht, den Eltern von Danny, mit dem…mehrSelbstwahrnehmung
Cover & Klappentext
Das Cover ist sehr einfach gehalten, was okay ist. Allerdings übermittelt es meines Erachtens nach nicht die Emotionen, die in dem Buch vorherrschen. Trotzdem ist es ein Blickfang.
Der Klappentext war für mich der ausschlaggebenden Punkt, das Buch zu lesen.
Meinung
Als Juliet in jungen Jahren zum Pastor und Donna zieht, den Eltern von Danny, mit dem sie zusammenkommt, sollte sie glücklich sein. Kennt sie doch von ihrer eigenen Familie nur Schmerz. Aus Dankbarkeit begräbt sie sämtliche Wünsche und opfert sich auf, bis Danny seinen Kumpel Luke für einen Sommer mit nach Hause bringt. Zwischen ihnen ist die Anziehung unleugbar, doch es darf nicht sein. Schließlich ist Juliet doch glücklich mit allem, was sie hat, oder?
Aus der Sicht von Juliet wird man durch die Geschichte geführt. Dabei wechseln sich Vergangenheit und Gegenwart ab.
Der Einstieg ist mir ehrlich gesagt nicht leichtgefallen, was einzig und allein am Schreibstil lag. Viele Sätze waren für mich schwer verständlich und teilweise wirkte es etwas holprig, sodass ich immer wieder aus dem Lesefluss gerissen wurde. Ich vermute, dass die Übersetzung nicht einwandfrei gelaufen ist, auch wenn ich mir dessen nicht sicher sein kann.
Dieses schwierige Lesen zog sich leider durch die gesamte Story.
Ein ungünstiger Schreibstil oder eine weniger gelungene Übersetzung wirkt sich natürlich auf den gesamten Inhalt aus. Es besteht das Risiko, dass die Handlung untergeht, man die Protagonisten nicht erfassen kann, die Emotionen verloren gehen …
Trotzdem konnte ich im Verlauf so weit in die Geschichte eintauchen, dass ich Juliets Beweggründe gut nachvollziehen konnte, ihre falsche Selbstwahrnehmung, die Manipulation von außen, sodass sie sich immer für böse gehalten hat. Und damit auch glaubte, dass sie alles Schlechte, was ihr widerfahren ist, auch verdient hat. Ich verweise hier auf die Triggerwarnung.
Juliet hatte kein einfaches Leben, und obwohl es ihr bei Dannys Familie besser ging, wurde sie weiter unter Druck gesetzt. Ihr Glaube, dankbar sein zu müssen und sich quasi selbst zu verleugnen, gingen ihr in Fleisch und Blut über. Ihre Zerrissenheit wurde toll dargestellt, sodass ich das gesamte Buch über mit ihr litt.
Erst Luke konnte einige Male zu ihr durchdringen.
Die Protagonisten sind authentisch dargestellt worden und wirkten sehr glaubwürdig. Und dabei meine ich gar nicht mal nur Juliet. Auch Danny, seine Familie und Luke.
Die Interaktionen haben mich regelmäßig abgeholt.
Die Story baut sich nach und nach auf. Vieles wird vorweggegriffen, sodass man ein wenig vorgewarnt wird, jedoch gibt es auch einige überraschende Erkenntnisse. Dabei brilliert die Story weniger durch die Weiterentwicklung der Charaktere. Man lernt sie eher näher kennen. Aber erstaunlicherweise hat es mich wenig gestört.
Besonders interessant war die Mischung aus Oberflächlichkeit und Tiefgang, die sich durch die komplette Geschichte zieht. Und das ist keineswegs negativ gemeint. Manche Menschen verbringen ihr Leben nur an der Oberfläche. Sie hinterfragen wenig, reflektieren kaum. Andere wiederum sind um Verständnis bemüht. Und diese Gegensätze geben dem Buch etwas Besonderes und sorgen für wunderschöne Momente.
Auszug aus „The Summer We Fell – Band 1“ von Elizabeth O´Roark,
Juliets Gedanken
Die Leute rede immer so von Liebe, als wäre sie friedvoll, doch das ist sie nicht, überhaupt nicht. Sie ist turbulent und furchteinflößend. Sie ist Euphorie und Verzweiflung. Sie ist die Bereitschaft, sich kaltem Wasser und Demütigung zu stellen und den Menschen, die dich lieben, in den Rücken zu fallen.
Fazit
Insgesamt konnte die Geschichte durchaus bei mir punkten, denn sie geizt keineswegs an Emotionen. Jeder dürfte sich zum Teil in Juliet hineinversetzen können. Bei ihr wirkt das Leben wie eine Gratwanderung, was es manchmal tatsächlich ist.
Beugt man sich anderen, verliert man sich selbst aus dem Blick und verliert so unsagbar viel Zeit. Ist man jedoch nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht, werden einem egoistische Motive unterstellt. Ich kann nur sagen, man muss für sich einen Mittelweg finden. Verschwendet nicht eure Zeit.
Ich vergebe drei von fünf Sternen, wegen des schwierigen Schreibstils, und eine Leseempfehlung.